Die Milchmenge scheint nahe dem Jahreshoch zu sein. In der vergangenen Woche wurden nochmals rund 0,5 Prozent Mehr Rohmilch abgeliefert als in der Vorwoche. Auch wird aktuell mehr Milch abgeliefert als in der Vergleichswoche aus dem Vorjahr. Insgesamt fehlen auf Sicht der ersten 19 Kalenderwochen 2024 gegenüber demselben Zeitraum 2023 rund 0,2 Prozent Milchmenge. An den Konzentratmärkten ziehen die Preise weiter an. Insbesondere Rahm wird stark nachgefragt. Spotmarktmilch wird vom ife Institut mit 35,6 Ct/kg und damit um nochmals 1,9 Cent fester angegeben.
Ein kräftiges Preisplus zeigt sich bei der Blockbutter. Die Notierung zieht um 22 Cent am unteren und um 40 Cent am oberen Ende der Handelsspanne an. Da die Lagerbestände weiter sinken decken sich die Käufer vermehrt auch mit langfristigen Lieferkontrakten ein wofür die Molkereien auch festere Preise durchsetzen konnten. Am Weltmarkt zogen die Preise ebenfalls an. Bei der Auktion am Dienstag ging es für Butter um 4,3 Prozent nordwärts. An der EEX legten die Butterpreise in dieser Woche deutlich zu. Formbutter wird weiterhin in einem hohen Umfang bei den Herstellern abgerufen. Angebotsaktionen im LEH haben die Nachfrage zusätzlich angetrieben. Die Notierung in Kempten konnte gestern ebenfalls zulegen.
Stabile Preise, hohe Warenausgänge und geringe Lagerbestände prägen weiterhin den Markt für Schnittkäse. Während der Lebensmitteleinzelhandel weiterhin auf hohem Niveau abruft, hat die insbesondere die Außengastronomie ihre Bestellungen etwas erhöht, die Industrie zeigt derzeit kaum zusätzliche Bedarfe. Impulse kommen aus dem Exportgeschäft. Das Pfingstwochenende hat den Bedarf in den klassischen Urlaubsdestinationen erhöht.
Wie schon in der letzten Woche legten die Preise für Magermilchpulver zu. Die Nachfrage hat sich deutlich verbessert und in der zweiten Maihälfte zeigt sich ein dynamischerer Geschäftsverlauf. Sowohl kurzfristige Bedarfe als auch längerfristige Lieferverträge sind Thema in den Geschäftsgesprächen. Dabei spielt den Molkereien das knappe Warenangebot in die Karten. Es höher sind auch die Abrufe aus dem europäischen Umfeld. An der EEX zeigen sich ebenfalls Preise, insbesondere in den vorderen Terminen. Beim Global Dairy Trade Tender legte Magermilchpulver um 3,5 % zu. Vollmilchpulver legt preislich ebenfalls zu. Die Nachfrage hat sich auch hier belebt. Abschlüsse wurden sowohl mit inländischen als auch mit Kunden aus dem europäischen Umfeld getätigt. Die Notierungen zogen entsprechend um 50 Euro im Mittel an. Molkenpulver ist von der besseren Nachfrage nicht geprägt. Die Notierungen legen am unteren Ende der Handelsspanne leicht zu. Besser gefragt als bisher ist jedoch Molkenpulver in Futtermittelqualität.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt präsentiert sich Mitte Mai fest. Magermilchpulver scheint das Tal hinter sich gelassen zu haben und die Nachfrage nach Konzentraten, Butter und Käse ist ausgesprochen gut. Die Spargelzeit liefert Impulse und auch die wärmeren Temperaturen kurbeln die Nachfrage nach Rahm zur Eisherstellung an.