Die Milchmenge entwickelt sich weiter von Woche zu Woche rückläufig. Gegenüber der Vorwoche wurden in der 32. Kalenderwoche nach vorläufigen Berechnungen rund 0,7 % weniger Rohmilch an die Molkereien geliefert. Der Abstand gegenüber den ersten 32 Kalenderwochen des Vorjahres verringerte sich damit weiter auf nun 2,4 Prozent. Die Rohstoffmärkte zeigen sich Mitte des Monats ruhig. Die Rahmpreise konnten dabei durchschnittlich etwas zulegen. Magermilchkonzentrat und flüssige Magermilch werden als ausgeglichen beschrieben, die Preise tendieren seitwärts. Spotmarktmilch verliert im Bundesmittel 0,6 Cent und wird mit 36,3 Ct/kg angegeben.
Bei Formbutter wird von einem weiter steigenden Absatz berichtet. Hersteller zeigen sich mit den Umfängen zufrieden. Dies wird auch auf das Ende der Sommerferien in den meisten Bundesländern zurückgeführt, lediglich die Süddeutschen Bundesländer sind noch etwas länger in den Ferien. Die Preise bewegen sich auf dem reduzierten Niveau der Vorwoche stabil. Keine Impulse kommen hingegen vom Blockbuttermarkt. Auch Mitte August ist die Nachfrage nach Ware und nach neuen Kontrakten überschaubar. Neue Geschäftsabschlüsse kommen nur vereinzelt zustande und beschränken sich auf den europäischen Binnenmarkt. Die Preise tendieren dabei seitwärts, in den Niederlanden und in Frankreich haben die Blockbutterpreise jedoch zuletzt wieder nachgegeben. An der EEX zeigt sich ein gesteigertes Interesse an den Kontrakten, die Handelsaktivitäten haben nochmals zugenommen. Dabei wurden leicht schwächere Tendenzen auf Wochensicht gehandelt, insgesamt liegen die gehandelten Preise jedoch über dem aktuellen Kassamarktniveau.
Die Marktsituation beim Schnittkäse ist seit Wochen unverändert stabil. Die Abrufe insbesondere aus dem Lebensmitteleinzelhandel sind weiterhin hoch, Kaufaktionen in einzelnen Ketten und Discountern haben die Verbrauchernachfrage angekurbelt. Wenig Änderungen gibt es bei der Nachfrage aus der Industrie und der Gastronomie. Kontrakte für das vierte Quartal werden derzeit verhandelt und abgeschlossen, dabei wird von stabilen bis leicht festeren Preisen berichtet.
Fortgesetzt ruhig wird Magermilchpulver in Lebensmittelqualität gehandelt. Abgewickelt werden derzeit vor allem bestehende Kontrakte, das Interesse an zusätzlichen Mengen sowohl kurzfristig wie auch langfristig ist derzeit kaum vorhanden. Verhandlungen führen wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen kaum zu Abschlüssen. Die Notierung in Kempten blieb gestern unverändert. An der EEX wurden zuletzt weniger Futurekontrakte gehandelt als noch in der Vorwoche. Die Preise haben dabei im Durchschnitt um 77 Euro/t im Wochenvergleich nachgegeben. Für das Jahr 2024 werden aktuell jedoch Preise oberhalb des aktuellen Kassamarktniveau erwartet. Stabil bleiben auch die Notierungen für Vollmilchpulver. Die Aktivitäten am Markt sind dabei überschaubar, Hersteller produzieren vorwiegend nur auf Bestellung, Lagerbestände drücken nicht in den Markt. Beim Molkenpulver zeigt sich ebenfalls eine unveränderte Situation. Die Nachfrage bleibt ruhig, die Preise tendieren dabei leicht schwächer.
Wie die aktuelle EU-Statistik zeigt, wurde im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 wieder mehr Milchprodukte außerhalb der EU exportiert. Rund 2 % beträgt der Zuwachs beim Käse, Magermilchpulver wurde sogar um 25 % mehr exportiert und auch Molkenpulver und Butter haben höhere Zuwachsraten. Geringere Mengen wurden bei spezieller Babynahrung registriert auch mit Fett gefülltes Milchpulver wurde deutlich geringer exportiert. Bei Butter und Käse sind Großbritannien sowie Südkorea neben den USA wichtige Abnehmer. Beim Magermilchpulver hat Algerien die größte Menge abgenommen, aber auch aus China und Saudi Arabien wurden größere Mengen bestellt.
ZMP Live Expertenmeinung
An der Börse zeigen sich die Preise für Butter und Magermilchpulver schwächer, Molkenpulver tendiert an der EEX seitwärts. An den Kassamärkten zeigt sich das Ende der Sommerferien, beschränkt sich aber vor allem auf Käse und Formbutter. Jedoch zeigen sich auch für Blockbutter und Magermilchpulver zuletzt stabilisierende Tendenzen.