Die Milchmenge zeigt weiterhin einen saisonalen Verlauf und geht von Woche zu Woche leicht zurück. Weiterhin wird aber das Vorjahresniveau übertroffen. Auch auf Sicht der ersten 24. Kalenderwochen 2024 wurden rund 0,1 Prozent mehr Rohmilch an die Molkereien geliefert, verglichen mit dem Vorjahr. Wegen der sommerlichen Temperaturen und auch wegen der Fußballeuropameisterschaft zeigt sich eine gute Nachfrage nach Industrierahm, die Preise tendieren fester. Magermilchkonzentrat wird ausgeglichen gehandelt bei stabilen Preisen, lediglich flüssige Magermilch konnte etwas zulegen. Spotmarktmilch steig im Wochenvergleich um 0,9 Cent auf 42,2 Cent/kg. Der Rohstoffwert Milch für Juni steigt um 6,1 % auf 45,3 Cent/kg.
Abgepackte Butter zeigt sich aktuell gut nachgefragt. Die Notierungen legen trotz Ferienbeginn in den ersten Bundesländern zu. Impulse aus der Grillsaison und der Fußballeuropameisterschaft werden hier als Grund der hohen Nachfrage genannt. Blockbutter tendiert uneinheitlich. Die Handelsspanne wurde am Mittwoch in Kempten am unteren Ende heraufgesetzt, am oberen Ende gab die Notierung jedoch nach. Hersteller haben im bisherigen Jahresverlauf kaum Bestände aufgebaut, Verkaufsdruck besteht nicht. Die Preisverhandlungen zwischen Käufern und Verkäufern gestalten sich mitunter schwierig. An der EEX konnten die Butterkurse auf Wochensicht wieder zulegen.
Schnittkäse wird ausgeglichen gehandelt. Die zuletzt etwas festeren Preise werden in dieser Woche fortgeschrieben. Wareneingang und Warenausgang in den Reifelägern halten sich ebenfalls die Waage. Während die Abrufe aus dem LEH und der Großverbraucher überwiegend auf dem vereinbarten Niveau laufen, kommen weitere Impulse aus Südeuropa. Hier bereiten sich die Gastronomen auf die anziehenden Urlauberzahlen vor.
Die Kurse an der EEX für Magermilchpulver haben in dieser Woche leicht nachgegeben. Auch an den Kassamärkten zeigen sich die Notierungen leicht schwächer. Die Marktlage wird als ruhig beschrieben. Neue Geschäfte kommen aktuell kaum zustande. Verkaufsdruck haben die Molkereien derzeit kaum, die rückläufige Milchmenge und überschaubare Warenbestände lassen diesen nicht aufkommen. Futtermittelqualitäten werden nach wie vor nur schwach nachgefragt. Ruhiger als üblich läuft auch der Handel mit Vollmilchpulver. Einzelne Abschlüsse kommen mit Kunden aus dem europäischen Binnenmarkt zustande. Wegen der festeren Tendenzen für Industrierahm konnten dabei leicht festere Vollmilchpulverpreise erzielt werden. Molkenpulver wird unverändert ruhig gehandelt, die Notierungen konnten am unteren Ende der Handelsspanne um 20 Euro auf jetzt 940 – 1.020 Euro/t zulegen. Trotz der hohen Käseproduktion und dem hohen Anteil an verfügbarer Molke zeigt sich die Notierung damit noch stabil. Käufer werden aber zunehmend in preislicher Hinsicht zurückhaltend.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt geht stabil in den neuen Monat. Die Ferienzeit könnte aber für einen Rückgang der Nachfrage bringen.