In der vergangenen Kalenderwoche 28 wurde erwartungsgemäß wieder weniger Milch angeliefert als noch in der Woche zuvor. Nachdem entgegen der saisonüblichen Entwicklung der Milchmengen in der letzten Woche gestiegen waren scheint sich aktuell der Rückgang wieder fortzusetzen. Verglichen mit der Vorwoche betrug die Differenz noch -1 %. Auf Jahresbasis liegt die Anliefermenge dennoch noch über die Referenzwoche des Vorjahres (+2,5%). Ingesamt zeigt sich der Milchmarkt weiterhin ruhig. Die Ferien, die in allen Bundesländern inzwischen begonnen haben zeigen ihre Spuren. Wenig Nachfrage seitens der privaten Verbraucher lassen Einkäufer vorsichtig agieren. Am Spotmarkt wurde ein Preis von 36,3 Cent je Kilogramm für die KW 29 notiert. Das sind 1,3 Cent weniger als noch in der Vorwoche.
Die Abrufe von Formbutter zeigen sich unverändert auf einem ruhigen Niveau. Verglichen mit der Vorwoche hat der Lebensmitteleinzelhandel etwas weniger Ware angefragt und reagiert damit auf die Urlaubs- und Ferienzeit. Dennoch verläuft der Handel in saisonüblichen Bahnen und das Preisgefüge zeigt sich stabil. Der der Formbutter wurde in Kempten die Notierung unverändert bei 4,80 - 4,96 EUR/kg fortgeschrieben. Damit müssen Verbraucher 1,45 Euro für das 250 Gramm Paket Butter zahlen. Im Vorjahr lag der Preis bei 2,32 Euro. Bei der Blockbutter fehlt es ebenfalls an Impulsen. Hier und da wurde von neuen Verhandlungen berichtet, Abschlüsse kommen jedoch aufgrund von unterschiedlichen Preisvorstellungen nur wenige Zustande. Die ruhige Urlaubszeit spiegelt sich auch hier wieder und mit größeren Impulsen wird erst gegen Ende des Sommerlochs gerechnet. An der Börse in Leipzig konnten die Preise dennoch leicht zulegen. Im Durchschnitt wurde dort die Tonne bei 4.617 Euro gehandelt. Das Handelsvolumen lag mit 418 Kontrakten leicht über dem Niveau der Vorwoche. Verglichen mit dem Kassamarkt zeigen sich die Börsenpreise leicht schwächer.
Beim Schnittkäse liegen die Bestellung durch den Lebensmitteleinzelhandel auf einem normalen Niveau. Angebot und Nachfrage stehen sich ausgeglichen gegenüber, sodass auch die Preise sich auf dem Vorwochenniveau stabilisiert haben. Die Industrie zeigte sich etwas kauffreudiger, wenn auch gleich nur auf einem saisontypischen Niveau. Die Exporte Richtung Süden bewegten sich zuletzt leicht rückläufig, was vor allem in den sehr hohen Temperaturen in den Urlaubsländern begründet ist. Die Verfügbarkeit von Rohware war für die Hersteller ausreichend vorhanden, sodass die Kühlläger durchaus gut gefüllt sind. Insgesamt wird weiterhin mit einem ruhigen, aber steten Verlauf für die kommende Woche gerechnet.
Von Preisdruck wird an den Pulvermärkten berichtet. Wie auch auf den anderen Teilmärkten waren die Einkäufer auf dem Pulvermarkt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität nur wenig aktiv. Zeitgleich ist das Warenangebot in den vergangenen Wochen weiter angestiegen und die Hersteller haben teils Probleme ihre Läger wieder zu räumen. Das sorgt für ein nachgebende Preise. Vereinzelt wurde einige Abschlüsse für das letzte Quartal des Jahres bestätigt. Kurzfristige Lieferungen fanden kaum statt. An der EEX in Leipzig konnten die vorderen Termine für Magermilchpulver leicht zulegen (im Durchschnitt plus 10 Euro). Der Umsatz hingegen zeigte sich schwächer. Es wurden 375 Kontrakte mit einem Volumen von 1.875 Tonnen gehandelt. Auch beim MMP in Futtermittelqualität gibt es wenig Änderungen, sodass hier die Notierung um 10 Euro nach unten korrigiert wurde.
ZMP Live Expertenmeinung
Eine weitere Woche ohne fundamentalen Neuigkeiten geht auf dem Milchmarkt zu Ende. Die Lage hat sich im Vergleich zur Vorwoche kaum mehr geändert. Die Einkäufer zeigen sich abwarten, es wird zwar stetig Ware abgerufen, die Angebote sind jedoch zeitgleich groß genug. Besonders auf den Pulvermärkten ist von Preisdruck die Rede. Ob die wieder rückläufigen Anliefermengen dies auffangen können bleibt abzuwarten.