Auch in der zurückliegenden Woche haben sich die Milchmengen rückläufig entwickelt. Nochmals wurden im Vergleich zur 23. Kalenderwoche rund 0,3 % weniger Rohmilch angedient. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr schrumpft leicht auf 2,6 %. (Sicht bisherigen Gesamtjahr). Die festeren Tendenzen an den Konzentratmärkten setzt sich aktuell nicht fort. Industrierahm ist wieder schwächer nachgefragt und gibt preislich nach. Genauso ist es beim Magermilchkonzentrat. Spotmarktmilch wird im Bundesdurchschnitt mit 37,9 Cent/kg angegeben und damit 0,7 Cent/kg mehr als vor einer Woche.
Blockbutter wird kaum noch nachgefragt. Die Mengen in den Gesprächen gehen deutlich zurück. Von der Belebung Anfang Juni ist nichts mehr zu spüren. An der EEX standen die Butterpreise zuletzt unter Druck, wohl auch deshalb agieren die Käufer wieder verhaltener in ihren Bestellungen. Die Notierung für Blockbutter gab bei der gestrigen Notierung nach. Die Umsätze an der EEX waren gegenüber der Vorwoche höher, die Preise standen wie beschrieben dabei unter Druck, bewegen sich aber für das 2. Halbjahr über dem aktuellen Kassamarktniveau. Formfutter wird saisonüblich ebenfalls wieder weniger nachgefragt. Mit den Ferien in NRW und den beginnenden Sommerferien in weiteren Bundesländern ruft der LEH geringere Volumen bei den Molkereien und Händlern ab. Das Ende der Spargelzeit hat zudem für einen Nachfragerückgang gesorgt. Sowohl die Molkereiabgabepreise als auch die Verbraucherpreise zeigen sich unverändert.
Nach den sehr hohen Abrufen von Schnittkäse Anfang Juni hat sich im weiten Monatsverlauf die Nachfrage etwas beruhigt. Die Werke registrieren geringere Warenausgänge an den LEH. Industrie und Großverbraucher rufen weiterhin hohe Mengen ab, Angebot und Nachfrage stehen sich hier ausgeglichen gegenüber und der Export in die südeuropäischen Regionen läuft kontinuierlich gut. Die Lagerbestände bleiben überschaubar und jung. Kurzfristige Lieferfragen können meist nicht bedient werden. In Hannover zeigten sich die Notierungen gestern zur Vorwoche unverändert stabil.
Wenig Neuigkeiten gibt es beim Magermilchpulver in Lebensmittelqualität. Die Nachfrage ist weiterhin überschaubar und die Geschäftsverläufe auf ruhigem Niveau. Spätere Termine werden aber weiterhin nachgefragt, Geschäftsabschlüsse kommen wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen aber nur sehr selten zustande. IM Export zeigt sich eine belebtere Nachfrage aus dem Nahen Osten. Diese dürfte aber nur von kurzer Dauer sein, da mit dem bald beginnenden Opferfest die Bedarfe aus dieser Region klassischerweise zurückgehen. An der EEX gingen die Umsatzvolumen zurück. Auch das Preisniveau ist etwas geringer als in der Vorwoche. Bis zu Liefertermin September zeigen sich Kurse innerhalb der aktuellen Notierungsspanne, ab Oktober bis einschließlich Februar liegen diese darüber. Futtermittelware ist kaum gefragt, die Notierungen gaben für die Qualität wiederholt nach. Molkenpulver notiert etwas schwacher, ferien- und urlaubsbedingt sind die Geschäftsaktivitäten auch hier geringer. Vollmilchpulver setzt seinen ruhigen Geschäftsverlauf ebenfalls fort. Die Preisspanne wurde am oberen Ende um 30 Euro reduziert und liegt nun bei 3.42.0 bis 3.570 Euro/t. International Wettbewerbsfähig ist Vollmilchpulver aus Deutschland und Europa insgesamt damit weiterhin kaum.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Terminmärkte stehen derzeit unter Druck und auch den Kassamärkten spüren die Marktteilnehmer eindeutig die Ferienzeit. Die rückläufige Milchmenge vermag noch keine Impulse zu bringen, denn insgesamt steht ausreichend Milch zur Verfügung.