30.
03.23
Pulverpreise geben nach

Milch News, 30.03.2023

Bullish
  • internationale Wettbewerbsfähigkeit für viele Produkte wieder gegeben
  • junge und unterdurchschnittliche Käsebestände
  • Verbrauchernachfrage ordentlich
Bearish
  • Milchmengenentwicklung
  • Milchmenge über Vorjahr
  • Warenbestände Butter und Magermilchpulver
Notierungsergebnisse Milchwaren Deutschland:
Magermilchpulver (Lebensmittelqualität), €/t
29.03.23                       2.430  bis  2650
22.03.23                       2.480  bis  2680
Markenbutter (geformt 250 g), €/kg
29.03.23 4,98 bis 5,16
22.03.23 4,98 bis 5,16
Emmentaler u. Viereckhartkäse (45% Fett i.Tr.), €/kg
29.03.23 6,10 bis 7,15
22.03.23 6,10 bis 7,15
Gouda/Edamer, Block (48%/45%/40% Fett i.Tr.), €/kg
29.03.23 3,35 bis 3,55
22.03.23 3,30 bis 3,50

Nach den stagnierenden Wochen der Milchmengenanlieferung legte die angediente Menge zuletzt wieder etwas zu. In der 11. Kalenderwoche wurden rund 0,2 Prozent mehr Milch abgeliefert als noch in der Vorwoche. Im bisherigen Gesamtjahr wurden 3,1 Prozent mehr Rohmilch abgeliefert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Rohstoffangebot an Rahm und Magermilchkonzentrat ist weiterhin ausreichend. Rahm wurde aber zuletzt stabil mit leicht festeren Tendenzen gehandelt. Kurzfristig unterstützt vor allem das Ostergeschäft die Nachfrage nach Butter und Sahne, jedoch bleiben die Mengenerwartungen insgesamt hinter dem Vorjahr zurück. Flüssige Magermilch zeigte sich schwach gefragt, Magermilchkonzentrat konnte jedoch trotz rückläufiger Pulverpreise leicht zulegen. Spotmarktmilch wurde minimal schwächer bei 29,4 Cent/kg notiert.

Das bevorstehende Osterfest sorgt für eine lebendige Nachfrage nach Formbutter. Zwar hatten Händler durchaus mit mehr absetzbarer Menge gerechnet, dennoch zeigten sich die allermeisten Marktteilnehmer mit Art und Umfang des Geschäftes zufrieden. Die Notierungen für Formbutter zeigten sich gestern an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse unverändert zu den Vorwochen. Der Blockbuttermarkt ist derzeit vor allem von laufenden Gesprächen gekennzeichnet. Hersteller und Abnehmer verhandeln vermehrt für die zweite Jahreshälfte, wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen finden Käufer und Verkäufer aber überwiegend noch nicht zueinander. Die Aussichten auf eine weiter anziehende Milchmenge lässt insbesondere die Käuferseite zurückhaltend agieren. An der EEX wurden auf Wochensicht zwar weniger Kontrakte gehandelt, die Preise gaben aber insbesondere am langen Ende nach. Nachgegeben hat auch die Kassamarktnotierung der Butter- und Käsebörse in Kempten, die die Handelsspanne am oberen Ende um 0,05 Euro je Kilogramm senkte. Auch am europäischen Markt zeigen sich schwächere Tendenzen, einzig in Frankreich legten die Blockbutternotierungen deutlich zu.

Im Käsemarkt macht sich das Ostergeschäft ebenfalls bemerkbar aber auch hier bleiben die umgesetzten Mengen hinter den Erwartungen des Marktteilnehmer zurück. Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel laufen im vereinbarten Umfang weiter, Impulse fehlen hingegen aus dem Bereich der Großverbraucher und der Industriekunden. Hingegen sind die Nachfragen aus dem Exportgeschäft weiter angezogen. Insbesondere südeuropäische Urlaubsregionen füllen derzeit verstärkt ihre Lager. Im Drittlandsmarkt kommen vermehrte Anfragen und es fließt kontinuierlich Ware ab. Das führt trotz der mengenmäßig geringeren Nachfragen im Inland zu weiterhin jungen und unterdurchschnittlich hohen Lagerbeständen bei den hiesigen Herstellern. Blockware wurde gestern durch die Notierungskommission in Hannover preislich leicht angehoben, Brotwaren notieren unverändert zur Vorwoche.

Magermilchpulver zeigt derzeit keine ganz klare Richtung. Viele Marktteilnehmer haben ihre Bedarfe mittlerweile für das zweite Quartal wie es heißt gedeckt weshalb die Neuanfragen für kurzfristige Lieferungen nur noch vereinzelt bei den Trocknungswerken eingehen. Gespräche für das dritte und vierte Quartal werden bislang ohne nennenswerte Ergebnisse geführt. An der EEX gaben die Preise für die vorderen Termine auf Wochensicht leicht nach. Die Kassamarktnotierung wurde gestern gesenkt. Futtermittelqualitäten werden bei geringeren Preisen im geringeren Umfang gehandelt. Stabilität und kaum Veränderungen zeigt Vollmilchpulver. Europäischem Vollmilchpulver fehlt es im Gegensatz zu vielen anderen Milchprodukten an internationaler Wettbewerbsfähigkeit, weswegen auch kaum Nachfrage außerhalb des europäischen Binnenmarktes bei den Molkereien eingehen. Die Preise für Molkenpulver entwickeln sich weiterhin schwächer. Die Nachfrage aus dem Lebensmittelbereich ist verhalten und auch Futtermittelwaren werden nur sehr vereinzelt gehandelt. Vor dem Hintergrund der deutlich gefallenen Grundauszahlungspreise scheinen viele Milchviehhalter mit der Kälberaufstockung zu warten, weswegen die Nachfrage nach Futterware auch in den nächsten Wochen schwach erwartet wird.

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Das Ostergeschäft bleibt bei den abgesetzten Mengen hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt zeigt sich der Milchmarkt aber in einer stabilen Verfassung. Die Bodenbildung läuft weiter und die Teilmärkte suchen nach einer klaren Richtung. Die Grundauszahlungspreise für die nächsten zwei bis drei Monaten dürften sich mit Blick auf die Börsenmilchwerte nochmals reduzieren aber auch dann einen Boden gefunden haben. 

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