Die Milchanlieferungen entwickeln sich weiter rückläufig und liegen in etwa auf dem Niveau von Ende August 2022. In den ersten 33 Kalenderwochen wurden aber insgesamt 2,3 Prozent mehr Milch angedient im Vorgleich zum selben Zeitraum 2022. Industrierahm konnte sich in der Folge der rückläufigen Milchmengen etwas fester entwickeln. Auch Milcheiweiß wird wieder fester gehandelt. Hier ist vor allem eine höhere Nachfrage aus Südeuropa feststellbar. Spotmarktmilch legt nach dem Rückgang der Vorwoche wieder zu. Notiert werden aktuell 37 Cent/kg und damit 0,7 Cent/kg mehr als in der Vorwoche.
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger kommen aus dem Urlaub zurück und so steigen auch die Abrufe für Formbutter weiter an. Der Lebensmitteleinzelhandel ruft höhere Mengen ab, die auch das Niveau des Vorjahres überschreiten. Die Preise bei der Notierung der Butter- und Käsebörse in Kempten bleib unverändert bei 4,64 bis 4,80 Euro/kg. Im LEH zahlen Verbraucher aktuell 1,39 Euro für das 250-Gramm-Päckchen. In Werbeaktionen werden aber auch Angebotspreise von 1,19 Euro gemeldet. Blockbutter wird weiterhin verhalten nachgefragt. Insbesondere für spätere Lieferungen kommen kaum nennenswerte Abschlüsse zustande, Käufer und Verkäufer liegen hier oftmals weit auseinander. Die Notierungen zeigen sich weiterhin unverändert. An der EEX konnten die Preise in den kurzfristigen Lieferterminen sich etwas fester entwickeln.
Die Warenausgänge beim Käse zeigen sich weiterhin auf einem hohen Niveau bei unveränderten Notierungen. Der Lebensmitteleinzelhandel oder stetig und ruft die Waren gemäß der vereinbarten Kontrakten ab. Die Nachfrage aus der Industrie wird als saisonüblich beschrieben. Die Abrufe aus der Gastronomie bleiben witterungsbedingt ebenfalls etwas hinter den Erwartungen der Hersteller zurück. Am Weltmarkt zeigt sich ebenfalls eine hohe Nachfrage nach Käse, wobei die Preisfindung hier schwieriger ist. Insbesondere amerikanische Anbieter sind mit günstigen Offerten am Markt präsent. Die Lagerbestände zeigen sich weiterhin jung und unterdurchschnittlich, obwohl die Käseproduktion zuletzt ausgeweitet wurde.
Wenig geändert hat sich auch in der aktuellen Woche auf den Pulvermärkten. Lebensmittelqualitäten beim Magermilchpulver werden weiterhin ruhig nachgefragt, mengenmäßig haben die Neuabschlüsse sogar etwas nachgelassen. Käufer fragen dabei derzeit durchaus Lieferungen im 1. Quartal 2024 an, hier ist die Abgabebereitschaft der Hersteller aber noch gering, die Unsicherheit im Bezug auf die weitere Entwicklung der Milchmenge belastet hier. Der Exportmarkt zeigt sich ebenfalls gedämpft. Die Preise blieben bei der gestrigen Notierung unverändert. Futtermittelware wird weiterhin verhalten geordert, insbesondere Industriekunden zeigen sich gut mit bestehenden Kontrakten versorgt. Magermilchpulver an der EEX konnte zuletzt etwas zulegen und auch der Index der EEX zieht in dieser Woche wieder um 10 Euro/t an. Vollmilchpulver notiert etwas schwächer als in der Vorwoche, die Butter- und Käsebörse senkte die Notierungen im Durchschnitt um 20 Euro/t auf 3.330 bis 3.430 Euro/t. Vereinzelt werden Mengen effektiv gehandelt, die Nachfrage aus Drittländern ist wegen der hohen europäischen Preise derzeit kaum feststellbar. Stabilität prägt den Molkenpulvermarkt. Mengenmäßig haben die Aktivitäten zwar auch in diesem Teilmarkt nachgelassen, die Preise konnten aber auf dem Niveau der Vorwoche verharren. Verstärkt finden wieder Gespräche für spätere Liefertermine statt, die auch in Abschlüsse münden.
ZMP Live Expertenmeinung
Milchprodukte sind auf der Verbraucherebene weiterhin hoch im Kurs. Formbutter und Käse werden umfangreich abgerufen und auch Produkte der weißen Linie haben insgesamt in der Vrauchergunst zugelegt. Die Preisreduzierungen im LEH haben zu der dynamischeren Nachfrage geführt. Bei den Großabnehmern und der Industrie zeigt sich nach wie vor ein verhaltenes Bild. Die Aussichten sind stabil und unverändert.