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08.16
16:27

Holland setzt auf Ferkelexporte

Schweinehaltung in Holland: auf knapper Fläche begrenzt von Umweltfaktoren

Holland ist mit einem Anteil von 7,5 % nach Deutschland, Spanien, Frankreich und  Polen der viertgrößte Schweinefleischproduzent in der EU. Die inländische Schweinefleischerzeugung zeigt nur noch wenig Zuwachs. Die Schweinehaltung in Holland hat wenig Spielraum für ihre Entwicklung. Bei hoher Veredlungsdichte auf knapper Fläche wird der Produktionsumfang durch Umweltauflagen rigoros eingeschränkt.

Innerhalb des bestehenden Rahmens finden jedoch Anpassungsprozesse statt, die auf eine optimale Ausschöpfung der zulässigen Produktionskapazitäten abzielen. Der Im- und  Export von Lebendschweinen hat deutlich abgenommen. Dafür haben die Inlandsschlachtungen ein wenig zugelegt.

Der größte Schub kommt jedoch von den Ferkelexporten her. Im Gegensatz zu vielen anderen Nachbarländern mit rückläufigen Sauenzahlen, hat Holland seinen Sauenbestand von 1,1 Mio. Tieren im Wesentlichen beibehalten.  Steigende Ferkelleistungen je Sau und Jahr führen bei begrenzten Mastkapazitäten im Inland zu einem steigenden Ferkelüberschuss. 

Zwischen Schlachtschweinehaltung  und Ferkelerzeugung besteht ein Verdrängungswettbewerb. Aufgrund der geringeren Umweltbelastung ist dabei die Ferkelerzeugung im Vorteil. Die Nachteile der Exportabhängigkeit halten sich in Grenzen, weil die Transportwege für den größten Teil der Tiere nach Norddeutschland relativ kurz sind. Und Deutschland hat ein gravierendes Ferkeldefizit.

In steigendem Umfange werden Ferkelexporte auch in weiter entfernt liegende Bedarfsländer wie Polen, Rumänien und Italien notwendig. Spanien war in früheren Expansionsjahren ein großer Abnehmer holländischer Ferkel. In jüngerer Zeit sind die spanischen Einfuhren aufgrund eigener Versorgung nur noch minimal.

Im 1. Halbjahr 2016 ist ein zusätzlicher Schwung in den holländischen Ferkelexport gekommen. Die Ausfuhrzahlen  stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 12 %. Hintergrund für den Exportboom waren die geringen Schweinepreise in den Frühjahrsmonaten, die die Schweinemast in Holland wenig attraktiv erscheinen ließ. Ob diese Entwicklung weiter anhält, ist eher zu bezweifeln, denn bei gegenwärtigen Kursen ist die Mast in den bestehenden Kapazitäten durchaus attraktiv.

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