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Internationale Handelsströme bei Ferkeln - RMX-Mitglied Breader gewidmet

Ausgewählte Handelsströme von Ferkeln im EU-Binnenmarkt

Dänemark wird  mit Ablauf des Jahres 2013 voraussichtlich rd. 10 Mio. Ferkel exportiert haben. Damit haben sich die dänischen Ferkelausfuhren seit dem Jahre 2005 vervierfacht. Die boomenden Zuwachsraten früherer Jahre sind jedoch deutlich geringer geworden. Die monatlichen Ausfuhrmengen unterliegen mittlerweile starken Schwankungen in der Größenordnung von 100.000 Tieren von Monat zu Monat.

Mit zwei Dritteln aller dänischen Ferkelexporte geht der größte Anteil nach Deutschland. Die früher fast 100%igen deutschen Anteile wurden in den letzten Jahren systematisch zurückgenommen. Deutlich zugenommen haben die dänischen Ferkeltransporte in die neuen osteuropäischen Länder mit Schwerpunkt nach Polen, dessen Sauenzahlen seit dem EU-Beitritt 2004 um mehr als 35 % abgenommen hat.

Die Niederlande führen rd. 6,5 Mio. Ferkel aus. Anders als in Dänemark zeichnen sich für Holland deutliche Stagnationstendenzen ab. Auch in diesem Fall ist Deutschland allein schon aus Transportkostengründen die erste Adresse mit einem Anteil von etwas über 4 Mio. Stück.  Die in früheren Jahren stärker ausgeprägten Transporte nach Polen haben wieder abgenommen.

Die Ferkeltransporte stehen in engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Sauenhaltungen im Verhältnis zu den  Schweinemastkapazitäten in den einzelnen Einfuhrländern der letzten 10 Jahre.

Typisch für Deutschland war in der Vergangenheit die Bevorzugung des Ausbaus zunehmender Mastkapazitäten. Gleichzeitig nahm die Zahl der Sauen rapide ab. Anfangs bewirkte die stark steigende Fruchtbarkeitsrate noch einen Teilausgleich, die in jüngster Zeit wieder auf Normalniveau zurückgegangen ist. Was an Ferkelmaterial für die Mast fehlte, konnte in der Vergangenheit recht preiswert aus den beiden angrenzenden Staaten Holland und Dänemark beschafft werden.

In den osteuropäischen Ländern wurde die Schweinehaltung bei steigenden Futterkosten der letzten Jahre erheblich abgebaut. Dabei lag der Schwerpunkt einseitig auf der wenig wettbewerbsfähigen Sauenhaltung. Ferkeleinfuhren haben den Rückgang der Schweinemast in diesen Gebieten aber nur teilweise abfangen können. In jüngster Zeit scheint sich eine Stabilisierung der Bestände auf niedrigem Niveau abzuzeichnen.

Die jüngsten Versorgungsbilanzen auf dem Ferkelsektor deuten auf einen Nachfrageüberhang hin. Gemessen an der Zahl der Mastplätze sind und bleiben Ferkel in Europa vorerst knapp und relativ zu den Mastschweinepreisen teuer. Eine in früheren Jahren übliche Rücküberwälzung steigender Kosten in der Mast auf die Ferkelpreise ist nicht mehr so einfach durchsetzbar. Die Ferkelverfügbarkeit stellt zurzeit den Engpass im Schweinesektor dar. Weniger Ferkel können nur zum kleinen Teil durch höhere Schlachtgewichte aufgefangen werden.

Für Deutschland stellt sich die Rechnung so dar: Bei unterstellten rd.  55 Mio.  Schlachtschweinen bewirkt ein um 1 kg höheres Schlachtgewicht rd. 55 Mio. kg höheres Schweinefleischaufkommen. Bei einem unterstellten Schlachtgewicht von 95 kg Schwein und 2 % Verlustrate sind rd. 590.000 Ferkel zum Ausgleich erforderlich. Von 2012 auf 2013 sind in Deutschland rd. 120.000 Sauen weniger gezählt worden; bei 20 Ferkel je Sau u. Jahr fehlen somit 2,4 Mio. potenzielle Masttiere; ein Teil davon könnte durch weitere Produktivitätssteigerung der verbleibenden Sauen von 350.000 Ferkel wieder ausgeglichen werden. Es bleibt ein Nettodefizit von rd. 1,45 Mio. Tieren.  In früheren Jahren wurden die Fehlmengen durch steigende Importe ausgeglichen. Das ist heute nur noch teilweise der Fall.

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