Die Rapsernte 2019 wurde in Deutschland zum großen Teil auf den Höfen eingelagert. Landwirte hoffen im weiteren Marktverlauf auf bessere Erlöse. Zwar sind die Börsenkurse der Rapsfutures am Pariser Matif in der letzten Woche um zwei €/Tonnen angestiegen, die Erzeugerpreise haben sich dadurch aber noch nicht verbessert.
Bis auf einige Restflächen im Norden ist die Rapssaaternte hierzulande nun abgeschlossen. Die Erträge waren im Vergleich zu den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich, gegenüber dem Vorjahr aber besser. Wegen der stark eingeschränkten Anbaufläche fällt die deutsche Ernte mit 2,79 Mio. Tonnen um 23,7% kleiner aus als im Vorjahr, so der deutsche Raiffeisenverband gestern in einem Update zur Ernteschätzung. Damit ist das die kleinste deutsche Rapsernte seit 1997. Die Ölgehalte liegen 1% unter dem Vorjahresergebnis.
Der Absatz von Rapsschrot hat sich in den letzten Tagen etwas belebt, weil die Ölmühlen mit diesem Produkt auf den Markt drängen. Das sorgte dafür, dass die Nachfrage nach Sojaschrot nachlässt. Die Mischfutterhersteller ordern aber nur vorsichtig, da die Landwirte noch mit der Erntebergung beschäftigt sind, konzentriert sich das Interesse an Futtermittelabschlüssen auf spätere Liefertermine.
Getrieben von einem für Sojabohnen bullischen USDA-Report am vergangenen Montag, der die US-Sojaerzeugung und auch die globale Schätzung kürzte, steigen die Preise für Sojaöl kräftig. Davon profitiert das Rapsöl aber bisher nur wenig. Die Nachfrage Biodieselindustrie lässt noch auf sich warten. Das könnte aber wie auch sonst üblich im September kommen.
