Uneinheitlich schlossen gestern die Weizen-Kontrakte in Paris, mehrheitlich setzte das Getreide jedoch seinen Abwärtstrend fort. Für Entspannung sowohl an der Euronext/Matif als auch an der CBoT sorgte die Nachricht, dass der Raketeneinschlag in Polen offensichtlich eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete war. Das Polen dies nicht als Angriff einstuft, sorgt insgesamt für Erleichterung, nicht nur auf den Agrarmärkten. Im Fokus der Märkte steht weiterhin das Getreideabkommen. Am Samstag läuft dieses planmäßig aus. Ein Vertreter der Vereinten Nationen äußerte sich gestern vorsichtig optimistisch, dass das Abkommen auch über den 19. November hinaus verlängert wird. Russland fordert dafür weiterhin ein, dass mehr Länder Düngemittel und Getreide in Russland einkaufen. Nach Berechnungen der Vereinigung "Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog" (ADP) hat die Ukraine seit Kriegsbeginn 26 Mio. Tonnen Agrarprodukte exportiert, darunter 5,4 Mio. Tonnen Weizen und 10,3 Mio. Tonnen Mais. In dem Land sollen bis Anfang November rund 4,3 Mio. Hektar Wintergetreide (davon 3,6 Mio. Hektar Weizen) ausgesäet worden sein. An den Kassamärkten in Deutschland fehlt es weiterhin an Angeboten aus der Landwirtschaft. Verarbeitungsbetriebe zeigen sich derzeit wegen den nachlassenden Börsen- und Kassamarktpreisen aber zunehmend aufnahmebereit.
Quelle
VR AGRICULTURAL