Nachdem die jüngsten Regenfälle an der Ostküste Australiens eine dreijährige Trockenheit unterbrachen, erhöhen Analysten ihre Schätzung für dortige die Weizenernte 2020/21 nun um 25%.
Das Australian Bureau of Agricultural and Resource Economics and Sciences (ABARES) geht aktuell davon aus, dass die nächste Ernte im Land 26,7 Mio. Tonnen betragen könnte. Das wären 5,4 Mio. Tonnen oder 25% mehr als in der letzten Saison. Die Wachstumsbedingungen im Osten und im Süden Australiens sind zurzeit für die Getreidebestände exzellent.
Sollte sich diese Prognose erfüllen, werde das die Weltmarktpreise belasten, denn Australien gehört zu den weltweit zehn großen Exportnationen für Weizen.
Die Wetterbedingungen haben sich dort an der Ostküste drastisch verändert. Ende letzten Jahres endete nämlich eine dreijährige Dürreperiode mit vielen Buschbränden. Nun konnten ergiebige Niederschläge die Böden wieder mit Wasser auffüllen und die Feuer löschen. Das ermutigte die Farmer zur Ausweitung ihrer Anbaufläche.
Auf knapp 13 Mio. Hektar wurden nun Weizen ausgesät. Das sind 8% mehr als Analysten noch im März erwartet hatten. In den kommenden drei Monaten wird mit feuchten Wetterbedingungen gerechnet, deshalb geht ABARES jetzt von höheren Erträgen aus.
Auch die Gerstenernte wird in 2020/21 in Australien größer ausfallen. Die Fachleute rechnen mit 10,6 Mio. Tonnen oder 15% mehr als im Vorjahr. Im März ging man noch von 9,1 Mio. Tonnen aus. Die Exportaussichten dafür sind aber düster, da China, üblicherweise der größte Käufer, im Mai einen Strafzoll von über 80% auf australische Gerste eingeführt hat.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH