Ägyptens Versorgungsminister Khaled Hanafi teilte gestern gegenüber der der Presse mit, dass man seit Mitte April von lokalen Anbietern bereits fünf Mio. Tonnen Weizen erworben hat. Damit wurde das Ziel von 3,7 Mio. Tonnen schon jetzt deutlich übertroffen. Die Regierung hat die Interventionspreise deutlich über denen am internationalen Markt angesetzt, um den Weizenanbau und damit die Eigenversorgung zu fördern. So erhalten die Farmer 420 ägyptische Pfund ($55) für ein ardeb (ca.150 kg). Für das Interventionsprogramm stellt die Regierung im Haushalt 10 Mrd. ägyptische Pfund ($1,3 Mrd.) zur Verfügung.
Den Erfolg bei der Beschaffung von Weizen aus lokaler Erzeugung führt der Minister auf das neue „smart Card“-System zurück, mit dem subventioniertes Brot an die Bevölkerung verteilt wird. Die Farmer sind jetzt weniger geneigt, die eigene Ernte zur Selbstversorgung zurückzuhalten. Das alte System funktionierte nach dem Windhund Verfahren. Wer zuerst kam wurde zuerst versorgt. Nach dem smart card - System erhalten Familien unter Vorlage einer Plastikkarte fünf Brote pro Tag.
Ägypten ist der größte Weizen-Importeur der Welt und hatte in 2014 3,7 Mio. Tonnen Weizen aus der lokalen Erzeugung gekauft.