Der ägyptische Generalstaatsanwalt teilte am Samstag mit, dass Weizenhändler und Regierungsvertreter in Ägypten sich umgerechnet 70 Mio. USD durch Subventionsbetrug erschlichen haben. Deshalb ist dort eine Diskussion über das Interventionssystem entflammt. Branchenvertreter behaupten, dass nur drei Mio. Tonnen der fünf Mio. Tonnen Weizen, die der ägyptische Staat aus der lokalen Landwirtschaft erworben hat, im Lager existieren.
Die Staatanwaltschaft hat Reiseverbote erteilt und Gelder eingefroren, sowie zahlreiche Silobetreiber ins Gefängnis gesteckt, die behauptet hatten, mehr Getreide eingelagert zu haben, als tatsächlich vorgefunden wurde.
Ägypten zahlt den heimischen Landwirten hohe Preise für Weizen, um den Anbau im eigenen Land zu erhalten. Bereits seit Jahren hatten Erfassungshändler diesen lokal produzierten Weizen mit billigerem Importweizen aufgemischt und auch dafür Subventionen kassiert.
Untersuchungen der Staatsanwaltschaft, die noch anhalten, haben ergeben, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Händlern und Regierungsvertretern den Betrug ermöglichten, in dem falsche Dokumente ausgestellt wurden und 533 Mio. ägyptische Pfund von der Regierung kassierten. Für 221.800 Tonnen wurden Falschdeklarationen nachgewiesen.
Der Abschlussbericht einer Untersuchungskommission des Parlaments wird im September erwartet.