Die argentinische Regierung will die Exportsteuer für Biodiesel ab dem 1. Juni von 8 % auf 15 % anheben. Das wurde heute im offiziellen Mitteilungsblatt der Regierung so veröffentlicht.
Argentinien ist einer der größten Anbieter von Biodiesel am Weltmarkt und exportierte in 2017 1,65 Mio. Tonnen dieses Energieträgers. In den vergangenen Jahren litten die Ausfuhren unter verschiedenen Gegenmaßnahmen zum Beispiel aus den USA und Europa.
Die Industrie- und Handelskammer Argentiniens erwartete bereits zu Beginn des Monats, dass die Europäische Union die Einfuhr von Biodiesel ab September oder Oktober einstellen werde.
In einem Dekret des Präsidenten Mauricio Macri heißt es, dass man mit der Anhebung des Exportzolls die Annäherung zwischen den Exportsteuern von Biodiesel und Soja-Öl fördern will.
Das südamerikanische Land ist weltweit der größte Exporteur von Soja-Öl, das für die Zubereitung von Speisen und die Herstellung von Biodiesel verwendet wird.
Als der Wirtschaftsnahe Macri in 2015 die Wahl zum Präsidenten gewann, stand die Exportsteuer für Sojabohnen noch bei 35 %. Dieses Jahr startete mit 30 % und in jedem Monat wurden seither 0,5 % weniger Ausfuhrabgaben erhoben. Derzeit sind es also 27,5 %. Der Ausfuhrzoll für Soja-Öl und Sojaschrot steht aktuell bei 25,5 %.
Macri hob die Exportsteuern auf Mais und Weizen gleich nach seinem Amtsantritt in 2015 vollständig auf. Zum Vorteil für die Farmer, aber zum Nachteil für den Staatshaushalt.
Die enge Finanzlage des Landes brachte den Wechselkurs des Pesos gegenüber den großen Währungen der Welt unter Druck. Gegenüber dem US-Dollar verlor die Landeswährung alleine im Mai 16,5 %.
Dieser Einbruch zwang Macri dazu, beim internationalen Währungsfonds um Unterstützung zu bitten, damit sein Land weiterhin seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.
Der Finanzminister Nicolas Dujovne teilte letzte Woche mit, dass man den schrittweisen Abbau der Sojabohnenausfuhrzölle aussetzen will, um das Staatsdefizit abzumildern.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /