Gestern kaufte die argentinische Ölmühle Vicentin SAIC weitere 120.000 Tonnen US-Sojabohnen. Das ist der größte Kauf von US-Sojabohnen durch Argentinien seit 20 Jahren.
Diese außergewöhnlichen Abschlüsse von Gestern und Vorgestern über inzwischen 240.000 Tonnen führten an der CBoT in Chicago zu steigenden Kursen und in Argentiniens Kassamarkt zu starken Preisrückgängen.
Die Preisturbulenzen im südamerikanischen Land, das in den letzten Jahren zum drittgrößten Sojabohnenexporteur avancierte, sind Folge der schlimmsten Trockenheit seit 30 Jahren.
Beide Abschlüsse sollen im Wirtschaftsjahr 2018/19 geliefert werden, das am 1. September beginnt.
Die Preisvolatilität wurde ausgelöst durch die Ankündigung Chinas, für Importe von US-Sojabohnen 25 % Strafzölle erheben zu wollen. Im ersten Schritt sanken die Sojabohnenkurse am CBoT um 5 %. Die Prämien auf brasilianische Sojabohnen schnellten in die Höhe, während Prämien aus US-Bohnen sanken. Damit wurden US-Sojabohnen für Käufer aus Europa so attraktiv, dass sie inzwischen fast 1 Mio. Tonnen US-Bohnen kauften. Nun kaufte sogar eine argentinische Ölmühle US-Bohnen. Das führte dann zu steigenden Kurse an der CBoT und am argentinischen Kassamarkt zu einem Preisverfall von 3,1 %.
Die Vicentin SAIC ist die einzige argentinische Ölmühle, die in der Lage ist, große Mengen Sojabohnen aus ankommenden Seeschiffen zu entladen. Eigentlich gehört das Unternehmen zu den führenden Exporteuren von Sojaöl und Sojaschrot mit einem Marktanteil von 15 % oder 4,8 Mio. Tonnen.
Es wird erwartet, dass noch weitere Importe aus den USA organisiert werden.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /
