Der historisch niedrige Pegel in Argentiniens wichtigster Wasserstraße, dem Parana Fluss, hat sich noch weiter verschlechtert. Exporteure von Agrarrohstoffen können ihre Frachtschiffe immer weniger auslasten. Dort staut sich das Erntegut auf den Farmen und in den Verladehäfen.
Sonniges Wetter beschleunigt die Erntearbeiten in Argentiniens Pampa, wo aktuell Sojabohnen und Mais geerntet werden. Im Oberlauf des Flusses, der 80% der Argentinischen Agrarexporte verfrachtet, ist es extrem trocken.
In Puerto Rosario wird der Pegelstand mit 0,55 Zentimeter angegeben, üblicherweise ist der Wasserstand im April vier Meter. Die Panamax Schiffe laden aktuell 10.000 Tonnen weniger als sie fassen können. Der Fluss führt so wenig Wasser, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Weiter im Süden, wo der Fluss tiefer ist, werden die Ladungen aufgefüllt, was Zeit kostet und teuer ist.
Der Fluss bekommt aus den brasilianischen Bundesstaaten Sao Paulo und Rio Grande do Sul weniger Wasser. Dort herrscht bereits vor der eigentlichen Trockenzeit eine Wasserknappheit. Deshalb gehen Klimaexperten davon aus, dass der Parana noch weniger Wasser führen wird. Ihre Erkenntnisse fußen auf Satellitenbeobachtungen der Wasserbehörden.
Der April ist die höchste Erntezeit für argentinische Sojabohnen und Mais. Das sind die bedeutendsten Feldfrüchte, die man seit Jahren erfolgreich am Weltmarkt absetzen kann.
Die Rosario Grains Exchange schätzt die 2020-Sojabohnenernte in Argentinien zuletzt auf 49,5 Mio. Tonnen und die Maisernte auf 50 Mio. Tonnen. Rund die Hälfte der erwarteten Sojabohnenernte ist verkauft. 34,5% der Maisernte ist – Stand heute - bereits geerntet.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH