Argentinien hat den Zollsatz für Biodiesel Exporte rückwirkend für alle im April verschifften Mengen auf 13,2 % festgelegt und damit nahezu verdreifacht. Die Marktteilnehmer sind entsetzt über die Willkür ihrer Regierung, zumal man die Folgen des Ölpreisverfalls sowie dem Verlust des Absatzmarktes der EU noch verkraften müsse.
Eine rückwirkende Festsetzung der Zollsätze mache die Verkäufe von Biodiesel ins Ausland unkalkulierbar. Im März lag der Zollsatz noch auf 5 % gelegen, im Februar auf 8,9 %. Der argentinische Biodiesel-Verband bezeichnet den Umgang mit der Branche als beispiellos und unverhältnismäßig. Unter diesen Bedingungen sei ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich.
Bereits seit 2007, dem Amtsantritt der Präsidentin Cristina Fernandez, sei die Agrarpolitik der drittgrößten Volkswirtschaft in Latein Amerika interventionistisch und unkalkulierbar. Ab Oktober, nach der nächsten Präsidentenwahl, bei der Fernandez nicht mehr antreten darf, hoffen Investoren von einer neuen Regierung mehr Stabilität und eine agrarfreundlichere Politik.