Argentiniens Biodieselexport könnte in diesem Jahr um 80 % gegenüber dem Vorjahr steigen, da die Verkäufe in die USA stark steigen. Das südamerikanische Land war in den letzten Jahren führend beim Export von Biodiesel, bis die Europäische Union (EU) Anti-Dumping-Zölle erhoben hat. Das konnten zuletzt aber bessere Exporte in die USA kompensieren.
Wenn die Exporte in diesem Maße so weiter laufen, könnten bis zum Jahresende 1,4 Mio. Tonnen Biodiesel das Land verlassen, so ein Verbandsvertreter. Im letzten Jahr waren es lediglich 800.000 Tonnen aber im ersten Halbjahr 2016 schon 590.000 Tonnen.
Die argentinische Handelskammer, in der auch Firmen wie Cargill und Bunge Mitglied sind, schätzt die Biodieselexporte in 2016 auf mehr als eine Mio. Tonnen, wovon 75 bis 80 % in die USA gehen. Die Big Player im Markt haben im Frühjahr ihre Zertifikationssysteme überholt und sind jetzt besser auf den Handel mit Biodiesel vorbereitet.
Bei allem Erfolg gibt es aber auch große Herausforderungen.
Ähnlich wie die EU hat nun auch Peru, nach den USA der zweitgrößte Importeur von argentinischem Biodiesel, eine Anti-Dumping-Klage bei der WTO gegen Argentinien eingereicht. Während für den Biodieselexport nur 5 % Ausfuhrzoll erhoben wird, ist die Ausfuhrsteuer für Sojabohnen noch bei 30 %. Peru glaubt, dass das gegen internationale Handelsabkommen verstößt, weil die Biodieselherstellung in Argentinien damit indirekt subventioniert wird.
Die Klage der EU gegen Argentiniens Biodieselexporte wurde von der WTO abgeschmettert und die Verbände in Buenos Aires erwarten, dass die Lieferungen in die EU ab März wieder aufgenommen werden. Spätestens in den ersten Monaten in 2017 sei der Markt wieder offen, so die Hoffnung.