Die Sojabohnenernte 2015/16 kommt in Argentinien jetzt gut voran, nachdem es in den letzten Wochen trocken war. Das meldete gestern die Buenos Aires Grains Exchange. Im April, zu Beginn der Haupternte, hatten drei Wochen lang Starkregenfälle in 50 % der Regionen die Feldarbeiten unmöglich gemacht und große Ernteschäden verursacht. Daraufhin waren die Sojabohnenpreise stark gestiegen und es gibt Befürchtungen, dass in der jetzt folgenden Vermarktungsperiode Lieferengpässe auftreten.
Argentinien ist der weltweit größte Exporteur von Sojaöl und Sojaschrot und der drittgrößte Exporteur von Sojabohnen.
Nach Aussagen der Börse haben Stürme und Starkregen in der Hälfte aller Anbauregionen den Verlust von 1,65 Mio. Hektar Sojabohnen-Anbauflächen verursacht. Trotzdem halten die Analysten der Börse eine Gesamternte von 56 Mio. Tonnen Sojabohnen, wie bereits in ihrer letzten Schätzung, für möglich. Regionen in denen der Regen keinen Schaden verursachte, wie Buenos Aires und La Pampa, brachten Rekorderträge.
Bis Donnerstag ernteten die dortigen Farmer 72,1% der 20,1 Mio. Hektar Sojabohnen. In der letzten Woche wurden also 11 % der Flächen geerntet, man ist aber noch 18,2 % hinter dem Vorjahresfortschritt zurück. Letzte Woche hieß es aus Analystenkreisen, das 25 % der Sojabohnen verloren seien.
Die aktuelle Maisernte in Argentinien kam zuletzt hingegen nur schleppend voran, da die Farmer sich auf die Sojabohnenernte konzentrieren und die nassen Böden die Arbeit beschwerlich machen.
Argentinien ist auch der viertgrößte Maisexporteur der Welt und sollte in diesem Jahr 25 Mio. Tonnen Mais ernten, so die Börse. Bisher seien 29,1 % der Maisflächen abgeerntet.
Die Aussaat von Weizen für die Saison 2016/17 hat auf 3,9 % der 4,5 Mio. Hektar geplanten Flächen gerade begonnen.