Die Trockenheit in Argentiniens Getreidegürtel um Buenos Aires herum birgt die Gefahr, dass nicht alle 18,1 Mio. Hektar, die für die Aussaat von Sojabohnen vorgesehen sind, mit der Ölsaat bestellt werden. Das teilte gestern Abend die Buenos Aires Grains Exchange in einer Presseerklärung mit.
Am kommenden Wochenende endet die dort Pflanzsaison und die Börse erwartet, dass bis zu 2,25 Mio. Hektar nicht bestellt werden. Auf Flächen auf denen vorher noch Weizen- und Gerste angebaut wurde, stehen jetzt die Stoppel in ausgedörrten Böden.
Argentinien ist weltweit der größte Exporteur von Sojaschrot und der drittgrößte von Mais und Sojabohnen. In der letzten Saison ernteten die Farmer dort 130 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten; davon waren 97 Mio. Tonnen Mais und Sojabohnen. Wenn die Trockenheit anhält, reduziert sich die Erntemenge in dieser Saison auf 118 bis 120 Mio. Tonnen.
Die Trockenheit trägt dazu bei, dass die Kurse an den Agrar-Terminbörsen nicht weiter verfallen. Der Druck auf die Kurse war entstanden, nachdem in den USA Rekordernten von Mais und Sojabohnen eingefahren wurden.
Während sich weiter ein bärischer Unterton an den Terminmärkten hält, beobachten die Marktteilnehmer die Wetterentwicklung in Südamerika genau. Eine kleinere Ernte dort dürfte die Nachfrage nach Mais und Sojabohnen aus den USA verbessern. Seit Ende November sind die Sojabohnenkurse am CBoT um 2,5 % gesunken und die Maiskurse um 1,3 %.
Zuletzt hatte die argentinische Börse Rosario eine Ernteschätzung von 127 Mio. Tonnen abgegeben. Mittlerweile sehen Analysten dieses Ziel als unmöglich an. Konservative Schätzungen gehen jetzt von Ertragseinbußen von 5 % aus, was einer Menge von 6,35 Mio. Tonnen entspricht. Damit müsste die Prognose auf 120 Mio. Tonnen gesenkt werden.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / / Grafik: Saxo-Trader