In ihrem jährlichen Agrarreport von heute erwartet die EU-Kommission, dass die Schweinefleischexporte im Jahr 2022 bis auf 4 Mio. Tonnen steigen können. Die tatsächliche Exportmenge hängt ab von dem Wiederaufbau des Schweinebestands in China. Im letzten Jahr wurden aus der EU 2,7 Mio. Tonnen Schweinefleisch exportiert.
Bis zum Jahr 2030 könnten sich dann die Exporte auf 3,4 Mio. Tonnen verringern, was ja immer noch deutlich mehr wären als vor der chinesischen ASF-Krise.
Die Schweinepreise bleiben so lange hoch, bis in China die Schweineherde wiederaufgebaut ist und/oder wie sehr die Konkurrenten am Weltmarkt: USA, Brasilien und Kanada ihre Fleischproduktion ausweiten können.
Eine große Unsicherheit für die EU besteht allerdings darin, ob Europas größte Schweinefleisch-produzierenden Länder: Deutschland, Spanien, Dänemark und Frankreich ebenfalls von der Afrikanischen Schweinepest (ASF) heimgesucht werden. In Europa ist bereits in zehn Ländern ASF ausgebrochen; darunter in Bulgarien und Rumänien.
Ein Preiseinbruch in der EU würde aber unseren Fleischkonsum nicht steigern. Die Konsumnachfrage geht ohnehin schon seit längerem in Richtung Geflügelfleisch, das als gesünder gilt. Aus genau diesem Grund steigt in der EU auch die Nachfrage nach Eiweißpflanzen. Die EU-Anbaufläche für Hülsenfrüchte wird der Einschätzung der EU-Kommission zufolge im Jahr 2030 auf 2,5 Mio. Hektar steigen. Aktuell sind es 1,5 Mio. Hektar. Der darin enthaltene Sojabohnenanbau ist derzeit bei 1 Mio. Hektar und in 2030 könnte er bei 1,3 Mio. Hektar sein.
Proteinpflanzen könnten auch von dem steigenden Bedarf nach Milchprodukten profitieren, da in der EU kaum genetisch veränderten Ölpflanzen angebaut werden. Das könnte auch den Import von GMO-Sojabohnen aus Amerika einschränken. Rapssaat wäre in der EU die größte Ölsaat, auch weil es sich in der Fruchtfolge als positiv herausgestellt hat.
Quelle
HANSA Terminhandel