Asiens Futtermittelhersteller kaufen seit zwei Jahren große Mengen Futterweizen und wenden sich vom Mais ab. In diesem Jahr wird sich dieser Trend durch die Trockenheit in Brasiliens Maisanbauregionen, einer Top-Exportregion für den Weltmarkt, noch beschleunigen.
Indonesien kaufte in diesem Jahr bereits mehr als 1 Mio. Tonnen Futterweizen, während Thailand bis zum Ende des Jahres schon 2 Mio. Tonnen vorgekauft hat. Das ist deutlich mehr als in den Vorjahren.
Das sind gute Nachrichten für die großen Weizenproduzenten wie die Schwarzmeerregion und Argentinien, wo sich der Spread zwischen Mahlweizen für die menschliche Ernährung und Futterweizen annähert.
Ukrainischer Weizen mit 10,5 % Protein kostet 170 USD/Tonnen fob für die Augustverladung, das sind nur 8 USD/Tonne weniger, als der Preis für Mahlweizen, der 12,5 % Protein haben muss. Vor Jahren war der Spread schon mal 20 USD groß.
Letzte Woche kaufte Thailand 60.000 Tonnen Schwarzmeerweizen für 187 USD/Tonnen inklusive Fracht und Kosten für August-Lieferung. Die meisten anderen Futtermittelhersteller in Asien wenden sich zuerst an Verkäufer in der Ukraine. Aber auch argentinischer Weizen und Weizen aus Frankreich sind schon nach Asien verladen worden. Argentinien lieferte seit Januar bereits 400.000 Tonnen.
Selbst Vietnam, das bisher nur Mais ins Futter mischte, interessiert sich jetzt für Futterweizen. Die Handelsbeziehungen von dort nach Europa sind sehr gut, wovon Frankreich und Bulgarien profitieren dürften.
Das Maisangebot aus Brasilien sank in den letzten Wochen wegen der dortigen Hitze und Trockenheit, man musste sogar schon Mais aus den Nachbarländern importieren. Alleine Indonesien, die wirtschaftsstärkste Volkswirtschaft in Südostasien, hat im April 1 Mio. Tonnen Weizen statt Mais erworben, auch weil die lokale Maiserzeugung nicht ausreicht.