Chinas Weizenernte dürfte in diesem Jahr außerordentlich viel Futterweizen hervorbringen, außerdem werden beim weltweit größten Weizenproduzenten und –Konsumenten jetzt nur noch unterdurchschnittliche Erträge erwartet.
Außergewöhnlich viele Regenfälle in den Monaten April und Mai hätten in den Provinzen Jiangsu, Anhui und Hubei kurz vor der Ernte die Felder überschwemmt, so das Agrarberatungsunternehmen JC Intelligence. Schwere Regenfälle in der Provinz Henan, dem größten Weizenanbaugebiet in China, zerstörte das bereits geerntete Getreide.
Sowohl die Erträge als auch die Qualität seien in diesem Jahr die schlechtesten seit Jahren, sagt der Agrarmarktanalyst Ma Wenfeng aus Peking. Viel zu viel Regen und hohe Temperaturen im März und April verursachten in Jiangsu und Anhui einen allgemeinen Krankheitsdruck bei Getreide; dort wird Weichweizen produziert.
Chinas Winterweizenernte, die rund 90 % der gesamten Getreideernte ausmacht, wird im Juni und Juli eingebracht. Rund 10 Mio. Tonnen könnten zu Futtergetreide abgewertet werden und die Erträge sinken auf ein Fünf-Jahres-Tief. So kommen nur noch 107 Mio. Tonnen zusammen. Im letzten Jahr erntete China 130 Mio. Tonnen Weizen.
Ein ausgeprägt starker El Nino, der im letzten Monat endete, hat im Frühjahr mehr Regen als üblich gebracht. Zudem zogen 16 Tiefdruckgebiete über das Land. Im letzten Monat hieß es noch aus dem Agrarministerium, dass China eine große Ernte erwarte. Damals wurden allerdings keine Mengenangaben gemacht.