Ergiebige Regenfälle und Kälte haben die Rapssaat auf den Feldern den Winter sehr unterschiedlich überstehen lassen. Eigentlich gibt es kaum Auswinterungen und Analysten gehen derzeit von zumindest durchschnittlichen Erträgen aus. Das sagte heute Benoit Fayaud von Strategie Grains.
Die Pflanzenentwicklung ist zwar spät aber mit Aussicht auf wärmere Temperaturen, werden sich die Feldbestände jetzt gut entwickeln können. In Frankreich werden die ersten Bestände in der kommenden Woche bereits blühen. Einige Bestände leiden aber unter dem Rapserdfloh, da der letzte Herbst sehr milde und der Winter nass war. Im Frühjahr fielen in Frankreich 60 % mehr Niederschläge als üblich, sodass viele Felder zu nass sind.
Frankreichs Rapsernte wird von den Experten ähnlich gut sein, wie im Vorjahr als 5,3 Mio. Tonnen zusammen kamen.
In Deutschland erwartet man, dass die Ernte besser ausfällt als im Vorjahr. Der Winter brachte zumindest kaum Frostschäden. Im Norden und im Osten sieht man den Feldern an, dass es kurzzeitig zu kalt war. Es wird aber keine Rekorderträge geben, man wird sich mit gut durchschnittlichen Erträgen abfinden müssen. Der deutsche Genossenschaftsverband schätzt die Rapsernte 2018 in Deutschland auf 4,67 Mio. Tonnen, das sind 9,5 % mehr als im Vorjahr aber der Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt bei 5,2 Mio. Tonnen.
Für Polen schätzt man, dass die Ernte um 19 % kleiner ausfallen wird, als im Vorjahr. Die Ernte wird jetzt auf 2,26 Mio. Tonnen geschätzt, da die Anbaufläche eingeschränkt wurde und im Norden und in Zentral-Polen der Winter zu kalt war. Auswinterungen haben regional 20 bis 25 % Ausfall beschert. Im Süden und Südosten Polens sieht es dagegen sehr viel besser aus.
Kaltes Wetter in Großbritannien war für die dortigen Rapsflächen ein Risiko. Man ist gut einen Monat hinter dem üblichen Zeitplan zurück und das dürfte sich auch auf die Erträge auswirken. Die Felder sind viel zu nass und das hat die Ausbringung von Mineraldünger behindert. Die Pflanzen sind sehr empfindlich. Die Anbaufläche wurde für diese Ernte um 11 % auf 622.000 Hektar ausgeweitet. Damit endete der Anbaurückgang, der fünf Jahren anhielt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /