Das schwache Umfeld für Ölsaaten gestern setzte den Rapspreisen abermals zu. Der meistgehandelte Mai-Kontrakt an der Börse in Paris verlor 3,25 Euro/t und schloss gestern mit 540,25 Euro je Tonne. Dahingegen haben die fob-Preise für Raps aus Australien zugelegt. Wurden für australischen Raps am 30.11. noch 712 $/Tonne genannt, sind es per 18. Januar 741 $/Tonne fob. Die Exportpreise in Kanada haben sich in diesem Zeitraum unterm Strich nicht bewegt. Ebenfalls konstant zeigten sich die ukrainischen fob-Preise. Bis zum 17. Januar haben die EU-Importeure 4,24 Mio. Tonnen Raps eingeführt. Im laufenden Wirtschaftsjahr kommen davon rund 60 Prozent aus der Ukraine, Australien steuert mit 1,3 Mio. Tonnen rund ein Drittel der europäischen Importmenge bei. An der ICE in Winnipeg gab Canola gestern ebenfalls nach, hier fielen die Kursverluste aber deutlicher aus als in Europa.
Ebenfalls mit roten Vorzeichen ging gestern der Sojakomplex aus dem Handel. Sowohl Bohnen, als auch Schrot und Öl gaben nach. Hauptfaktor für den Abgabedruck ist die bessere Wetterprognose für Argentinien. Niederschläge sind bereits gefallen und weitere Regenschauer sind für das kommende Woche vorhergesagt. In dem Land läuft noch immer die Sojaaussaat für die kommende Ernte, 88 Prozent der geplanten Flächen sind bestellt, in einem guten oder sehr guten Zustand werden aber nur 4 Prozent der Flächen gesehen. Wegen des Feiertages am Montag werden erst am heutigen Freitag die wöchentlichen Exportbuchungen für Soja veröffentlicht. Die Analysten rechnen mit einer weiten Spanne zwischen 0,6 und 1,2 Mio. Tonnen Sojabohnenbuchungen. Die wieder gestiegenen Rohölpreise gaben den Ölsaaten gestern keine Unterstützung. Wegen der Hoffnung auf eine bessere Nachfrage aus China kletterten WTI und Brent gestern nordwärts. Brent wird mit 80,49 US-Dollar/Barrel gehandelt.