Das australische wissenschaftliche Büro für Agrar- und Rohstoffwirtschaft ABARES schätzt, dass in 2016/17 die Milchproduktion des Kontinents um drei Prozent sinken wird, weil mehr Kühe wegen der niedrigen Milchpreise geschlachtet werden.
Das kleinere Milchangebot des viert-größten Exporteurs von Milchprodukten am Weltmarkt könnte dem Milchpreis der Welt Auftrieb verleihen. Der Milchpreis hat sich seit 2014 fast halbiert, weil das weltweite Angebot auf eine schwache Nachfrage stieß.
Die australische Milchproduktion werde in dem Vermarktungsjahr ab dem 1. Juli 2016 bis 30.06. 2017 auf 9,5 Mio. Liter sinken, im März lag die Schätzung noch bei 9,8 Mio. Liter, so das Büro. Die Neubewertung kommt, nachdem der weltweit größte Milchexporteur Fonterra in Neuseeland und die größte australische Molkerei Murray Goulburn ihre Ab-Hof-Milchpreise senkten.
Die Milchbauern haben davor gewarnt, dass sie mehr Rinder zur Schlachtbank schicken müssen und damit auch langfristig eine kleinere Milchproduktion verursachen werden. Die Regierung in Sydney hat daraufhin Darlehen an notleidende Farmer vergeben.
ABARES schätzt, dass die Rindfleischexporte um zwei Prozent steigen werden, das wird auch durch die guten Wetterbedingungen im Osten des Kontinents begünstigt. Diese Exporte werden jetzt auch 1,1 Mio. Tonnen geschätzt, gegenüber 1,08 Mio. tonnen in der März-Schätzung.