Der ukrainische Landwirtschaftsminister Oleksiy Pavlenko gab heute Morgen gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters eine Einschätzung zur Getreideernte 2015 ab. Nach schwierigen Wetterbedingungen im letzten Herbst sowie einem mildem Winter beobachtet man zuletzt Auswinterungsschäden auf 13 % der Wintergetreideflächen. Da die Anbaufläche um 7 % ausgeweitet wurde, kompensiert das den erwarteten Ausfall. Üblicherweise verliert die Ukraine 10 % der Getreideernte durch Auswinterungen. März und Mai seien noch kritische Monate für die Pflanzen.
Die Winterweizenfläche steht für 95 % der gesamten Weizenproduktion der Ukraine. Diese stieg um 12 % auf jetzt 6,8 Mio. Hektar. Die meisten anderen Getreidekulturen in der Ukraine sind in gutem Zustand, so der Minister. Von der weiteren Entwicklung der Kulturen hängt ab, in welchem Umfang in den kommenden Monaten Getreide exportiert werden kann. Es gibt bereits eine Selbstbeschränkung der ukrainischen Exporteure. Man will nicht mehr als 1,2 Mio. Tonnen Mahlweizen in der ersten Hälfte des Jahres, wenn die Menge überschritten wird, kann die Regierung den Export einschränken.
In dieser Vermarktungssaison hat die Ukraine bereits 24,3 Mio. Tonnen Getreide exportiert, davon waren 9,2 Mio. Weizen, 11 Mio. Tonnen Mais und 3,9 Mio. Tonnen Gerste.