Australien Ostküste soll in den kommenden drei Monaten überdurchschnittliche Regenmengen erhalten, das meldet heute Morgen das australische Meteorologische Institut. Damit wird sowohl die Getreide- als auch die Rinderproduktion gesteigert.
Die gesamte Ostküste bekommt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 % überdurchschnittlich hohe Regenmengen; im Nordosten ist die Wahrscheinlichkeit sogar bei 80 %.
Diese Vorhersage erhöht die Chancen für eine noch größere Getreideernte in 2016/17. Weizen ist das bedeutendste Exportprodukt der dortigen ländlichen Region. Die letzte Ernteschätzung lag im Juni bei 25,4 Mio. Tonnen; das war bereits ein Fünf-Jahres-Hoch.
Mit den hervorragenden Wetteraussichten und nach den bisher schon fast perfekten Startbedingungen seit der Weizenaussaat gehen die Beobachter davon aus, dass die Exporte des viertgrößten Weizenanbieters der Welt noch höher ausfallen könnten, als bisher erwartet. Analysten der National Australia Bank kommen zuletzt schon auf eine australische Weizenernte von 26 bis 27 Mio. Tonnen. Das könnte die Preise am Weltmarkt weiter unter Druck setzen.
Im Gegensatz zum Weizen werden diese Wetteraussichten die Fleischverkäufe des Kontinents verringern, da die Farmer ihre Herden wieder aufbauen wollen. Das stützt die Fleischpreise.
Die Fleischexporte des drittgrößten Rindfleischexporteurs der Welt waren bereits auf ein Drei-Jahres-Tief gesunken, da Farmer in den zurückliegenden Trockenjahren so wenig Vieh wie seit 20 Jahren nicht mehr gehalten haben. Jetzt sollen die Herden wieder aufgebaut werden.
Ergiebige Regenfälle dürften die Erträge auf den Weiden wieder steigern und die Futterreserven anwachsen lassen. Der Aufbau der Herden hat einen direkten Einfluss auf die lokalen Viehpreise. Der Eastern Young Cattle Indicator stieg gestern auf ein Allzeit-Hoch, obwohl die Rindfleischnachfrage am Weltmarkt zurückging.