Der brasilianische Landwirtschaftsminister Blairo Maggi befürchte, dass sein Land langfristig unter den Folgen des Handelsstreits zwischen den USA und China zu leiden hat.
Analysten und Händler glaubten bisher, dass brasilianische Produzenten die lachenden Dritten wären, weil hohe chinesische Importzolle auf US-Sojabohnen China, den größten Käufer für Agrarprodukte der Welt, in die Arme brasilianischer Anbieter treiben würden.
Die erste Folge war aber, dass die Sojabohnenpreise im südamerikanischen Land so stark gestiegen sind, dass die Mast von Schweinen und Geflügel für den Weltmarkt zu teuer wurde. Maggi sieht bereits die Wettbewerbsfähigkeit bei diesen Produkten so sehr gefährdet, dass man Marktanteile verlieren könnte.
Mittelfristig könnte das für Brasilien für nahezu alles was exportiert wird zu einem ernsten Problem werden; sei es Geflügelfleisch oder Schweinefleisch. Nämlich alles, was mit Sojabohnen gefüttert wird.
Hinzu kommt, dass die brasilianische Währung abgewertet wurde, sodass neben den Sojabohnen auch Importe teurer wurden.
Bleiben die Sojabohnenpreise in Brasilien hoch, wäre die USA mit seinen Fleischexporten im Vorteil. Brasilien ist weltweit der größte Geflügelfleischexporteur, nach den USA. Wenn China sich jetzt verpflichtet, mehr US-Produkte zu kaufen, geht das zu Lasten von Brasilien.
Maggi glaubt daran, dass ein Freihandelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten und der Europäischen Union bis zum Jahresende zustande kommt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /