Brasilien hat angekündigt, dass man Wasser aus dem Itaipu-Stausee in den Parana-Fluss ablassen will, um den Wasserstand der für Argentinien wichtigsten Wasserstraße anzuheben. Das teilte am Samstag das Außenministerium in Buenos Aires mit.
Der Pegelstand des Parana ist auf den niedrigsten Stand in diesem Jahrzehnt gesunken und zwingt die Exporteure dazu, ihre Schiffe mit Sojabohnen und anderen Agrarrohstoffen, die meist für China bestimmt sind, nur noch teilweise auszulasten. Durch die Coronakrise werden die Verladungen von dort ohnehin schon begrenzt und gelten aktuell als Flaschenhals in der weltweiten Versorgung mit Sojabohnen und Sojaschrot.
Eine Trockenheit hatte dafür gesorgt, dass die Stauseen im südlichen Brasilien 17% weniger Wasser halten. Die Stromversorgung der Region durch die Stauseemauern ist nicht mehr vollständig gewährleistet und belastet die dortige Wirtschaft in der Coronakrise zusätzlich. In Brasilen regt sich Widerstand gegen die Entscheidung, Wasser zu verschenken, damit Argentinien, der Konkurrent am Weltmarkt, mehr Agrargüter exportieren kann. Eine Gegenleistung wurde zwischen den beiden Außenministern offenbar nicht vereinbart.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH