Der brasilianische Präsident Michel Temer kündigte am Sonntag Abend an, dass er weitere Maßnahmen für die Senkung von Betriebskosten der LKW-Branche angeordnet hat, um die wochenlangen Protestaktionen in Südamerikas größter Volkswirtschaft zu beenden, die den Warenfluss von Lebensmitteln, Energie und die bedeutendsten Exportgüter des Landes behinderten.
In einer Fernsehansprache teilte Temer mit, dass er drei Dekrete unterzeichnet habe, die unmittelbaren Einfluss für LKW-Fahrer des Landes heben werden, in der Hoffnung, diese würden jetzt die hunderte Straßensperren beenden, mit denen man gegen die hohen Benzin- und Dieselpreise protestiert hatte.
Temer betont, dass es den Streikenden alles gegeben habe, was sie verlangt hätten. Die beschlossenen Maßnahmen würden umgerechnet 2,7 Mrd. USD kosten. Bis jetzt ist aber noch nicht sicher, dass sich die Proteste auflösen.
Nach sieben Tagen Protesten gibt es in Brasilien Engpässe bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die Versorgunglage der Bevölkerung sei kritisch, berichten die Tageszeitungen. Krankenhäuser melden Engpässe bei der medizinischen Versorgung und auf vielen Farmen verhungern Tiere oder sie werden notgeschlachtet, weil es keine Futtermittel gibt.
Brasilien ist weltweit einer der führenden Exporteure von Agrargütern; Verbandsvertreter erwarten Verzögerungen bei der Abwicklung von Exportaufträgen bei Sojabohnen, Fleisch und Zucker.
Große Städte wie Rio de Janeiro haben die öffentlichen Verkehrsangebote eingeschränkt, viele Schulen und Universitäten bleiben heute geschlossen. Tankstellen im gesamten Land haben kaum noch Benzin oder Diesel zu verkaufen und das Militär eskortiert Konvoys, um die Ambulanzen, Polizeifahrzeuge sowie die Busse für die öffentlichen Verkehrsbetriebe in den meisten großen Städten des Landes mit Energie zu versorgen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /