Der Agrarrohstoffhändler Bunge hat heute einen Verlust für das erste Quartal 2020 vermeldet. Außerdem senkte das weltweit agierende Unternehmen seine Gewinnschätzung für das ganz Jahr 2020, da die Corona Pandemie die Nachfrage nach Treibstoffen und der weltweiten Lebensmittelversorgung sinkt.
Die Nachfrage nach Bunges Pflanzenölen schwand am Ende des Q1/20 als die Coronakrise dazu zwang, Restaurants zu schließen und die Reiseaktivitäten beschränkte. Dadurch sanken die Preise für Ethanol und in Brasilien brach der Wechselkurs der dortigen Währung ein. Das belastete Bunges Zucker- und Bioenergiesparte.
Bunges Q1/20-Ergebnis umfasst noch nicht den Zeitraum, als der Rohölmarkt einbrach, der sich auch auf die Preise für Biotreibstoffe extrem negativ auswirkte. Der Quartalsverlust zeigt aber schon an, wie die Corona Pandemie ganz Versorgungsketten stilllegen kann. Das haben die Beispiele der US- Fleischindustrie, der Engpass von Containern oder die geschlossenen Biotreibstoffanalagen gezeigt.
Bunge rechnet in diesem Jahr mit weiteren großen Herausforderungen in der weltweiten Lebensmittelversorgung, so lange viele Verbraucher sich hauptsächlich zu Hause mit Essen versorgen müssen. Eine gesunkene Nachfrage nach Benzin, Einflüsse auf die Sojaölnachfrage der Biodieselhersteller oder auf die Zucker-basierte Ethanol-Nachfrage werden sich auf Bunges laufendes Geschäftsjahr noch auswirken.
Der Konkurrent Archer Daniels Midland (ADM) verwies letzte Woche schon auf die Gefahren für die Lieferketten und will vorerst keine Ertragsschätzung für sein privat geführtes Unternehmen abgeben.
Der lang anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China hatte in den letzten Jahren schon die Margen der großen Agrarrohstoffhändler der Welt sinken lassen.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH