Der US-Getreidekaufmann Bunge Ltd. hat heute sein Firmenkonstrukt um weitere zwei Maismüller erweitert. Am 22. Januar teilte das Konkurrenzunternehmen ADM mit, dass man Bunge übernehmen wolle.
Bunge hat zwei Maismühlen in Iowa und in Texas von der Minsa Corp. Übernommen. Dabei handelt es sich um US-Niederlassungen der in Mexico ansässigen Gruppe. Für die beiden Mühlen bezahlt Bunge 75 Mio. US-Dollar.
Der Präsident von Bunge Nordamerika Todd Bastean sagt, dass es sich bei dem Kauf um einen wichtigen strategischen Schritt handelt, da Bunge so zu bedeutendsten US-Produzenten von Maismehl wird. Aus Maismehl werden in den USA und Mexico so beliebte Tortillas hergestellt.
Bunge und andere große Agrarhandelshäuser wie ADM und Cargill versuchen seit geraumer Zeit, ihre Margen durch Diversifizierung zu verbessern. Solange die Welt mit Getreide und Ölsaaten überversorgt ist, was zu niedrigen Preisen und geringen Kursschwankungen führt, solange sind die Gewinnspannen der Getreidehändler zu klein.
Zusammenschlüsse sind eine mögliche Maßnahme, diese schweren Zeiten zu überstehen.
Neben den Übernahmeplänen von ADM hat das Schweizer Unternehmen Glencore im letzten Jahr die Zusammenarbeit mit Bunge gesucht. Bunge lehnte allerdings ab und man vereinbarte ein Stillhalteabkommen, das im Februar endet. Dann könnte ADM die Übernahmen aktiv betreiben.
ADM besitzt einige der größten Maismühlen der Welt mit Sitz in den USA. Wenn ADM Bunge übernimmt, wird das neue Konstrukt auf Druck der Kartellbehörden wohl einige Anlagen schließen müssen. Bunge hat sich zuletzt auf sein Mühlen- und Ölsaatengeschäft fokussiert und expandierte bei Lebensmittelzutaten.
Im September kaufte Bunge 70 % Anteile an der IOI Loders Croklaan, die mit Palm- und tropischen Pflanzenölen handelt, für 1 Mrd. USD. Kenner der Industrie sagten damals, dass das Bunge vor möglichen Übernahmeplänen schützen könnte.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /