Cargill ist über die Handelspolitik des Weißen Hauses besorgt. Das kommt in einem Schreiben des global Traders zum Ausdruck, das dem Handelsbeauftragten der US-Regierung Robert Lighthizer Argumente für Verhandlungen mit einer chinesischen Handelsdelegation liefern soll.
Das fünf-Seitige Schreiben, das bereits am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde, ist die Antwort auf eine Anfrage des Büros von Lighthizer, der vor der Entscheidung steht, US-Strafzölle auf chinesischen Produkte im Wert von 50 Mrd. USD zu erheben. Der US-Präsident Donald Trump will damit gegen den Raub von geistigem US-Eigentum protestieren.
Die Chinesen haben als Antwort Strafzölle auf US-Produkte unter anderem auch auf Sojabohnen angedroht.
Cargill ist über die möglichen Auswirkungen der Maßnahmen auf die US-Agrarwirtschaft besorgt.
Man verstehe zwar die Absicht der US-Administration, den Dialog über die Fehlentwicklungen der letzten Jahre zu erzwingen, die Maßnahmen zerstören und gefährden aber sensible Handelspraktiken.
Händler im Internationalen Getreidemarkt wie Cargill, ADM oder Bunge leiden inzwischen unter den Auswirkungen eines möglichen Handelskrieges zwischen den USA und vielen anderen ausländischen Kunden. Bereits in den letzten Jahren hatten es die großen am Agrarmarkt nicht leicht, Geld zu verdienen, weil die Preise für Agrarprodukte am Boden waren und der Handel mit Getreide und Ölsaaten ins Stocken geriet.
Der Handelsstreit hat bereits Handelsketten zerrissen, wie sich am Beispiel von US-Sorghum-Lieferungen zeigt. China hat dafür einen Strafzoll von 25 % erhoben und viele Schiffsladungen mussten mit Preiszugeständnissen in andere Länder umgeleitet werden.
Cargill erwartet, dass insbesondere US-Farmer darunter leiden werden, wenn China sich anderen Lieferanten für Sojabohnen oder Ölsaaten zuwendet. Immerhin hat China US-Sojabohnen im Wert von 12 Mrd. USD importiert.
Cargill weist daraufhin, dass Strafzölle nicht zur Lösung von Handelsfragen beitragen – im Gegenteil.