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08.16
11:02

China: 5-Jahres-Plan gibt grünes Licht für GMO-Sojabohnen

China, der weltweit größte Sojabohnenimporteur und-verbraucher, befürwortet die Kommerzialisierung von genetisch modifizierten (GMO) Sojabohnen in den kommenden fünf Jahren um die Effizienz des heimischen Agrarsektors zu steigern.
In China wurden schon Milliarden Dollar in die Forschung von genetisch veränderten Pflanzen investiert und die Züchtung von Baumwolle ist für kommerzielle Zwecke bereits zugelassen. Eine Anwendung der GMO-Züchtungen für Lebensmittelrohstoffe wurde bisher aber noch nicht erlaubt, weil einige Verbraucher Gesundheitsrisiken befürchten.
In dem neuesten Fünf-Jahres-Plan für Wissenschaft und Technologie bis 2020 ist nun erstmals und ausdrücklich die Anwendung von GMO-Züchtungen von Lebensmitteln inklusive Sojabohnen vorgesehen. Das wurde am Montag auf Homepage der chinesischen Regierung festgestellt. Dort ist die Rede von der Kommerzialisierung und Züchtung neuer Pest-resistenten Baumwollsorten, Pest-resistentem Mais und Herbizid-resistenten Sojabohnen.
Dem Verbrauch von GMO-Futtermais und Mais für die Herstellung von Stärke auch für den menschlichen Verzehr wurde bereits im April grünes Licht gegeben, weil diese Produkte weniger umstritten sind als Sojaprodukte.
Mit der Zulassung für GMO-Sojabohnen beginnt ein Umbau der Erntestrukturen in China. Bauern werden angehalten, von der Maismonokultur auf die Erzeugung von Sojabohnen umzusteigen, bzw. damit einen regelmäßigen Fruchtwechsel auf den Feldern anzuwenden. Experten befürchten aber, dass sich der Anbau von Sojabohnen ohne Subventionen nicht rechnet.
In der Vermarktungsperiode 2016/17 erzeugen chinesische Bauern 12,5 Mio. Tonnen Sojabohnen und China importiert in dieser Zeit zusätzlich 86 Mio. Tonnen. Die Importe sind nur für die Herstellung von Futtermitteln erlaubt. Herbizid-resistente Sojabohnen werden in den USA, dem größten Erzeuger von Sojabohnen weltweit, von fast allen Farmern angebaut. Auch in China glauben die Pflanzenzüchter, dass man auf den großen Farmen in den nordöstlichen Landesteilen die Unkrautbekämpfung nicht mehr manuell bewältigen kann.
Nun muss man einen starken Widerstand der chinesischen Verbraucher und dem lokalen Handel befürchten, die für ihre GMO-freien Produkte hohe Prämien über den Importpreisen erzielen. Lokal erzeugte Sojabohnen genießen bei den chinesischen Konsumenten ein großes Vertrauen. Deshalb fordert der chinesische Sojabohnen-Erzeugerverband, dass der Anbau von GMO-Sojabohnen nur regional begrenzt erlaubt werden soll. Bevor die neuen GMO-Sojabohnen an den Markt kommen, ist erst einmal der GMO-Mais dran, was für die Farmer in China von größerer Bedeutung wäre.

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