Brasiliens Marktanteil beim Sojabohnenexport nach China stieg in 2017 auf den höchsten Wert und wird in 2018 weiter steigen. Sojabohnen aus Brasilien sind meist preiswerter und haben höhere Proteinwerte.
Das ist ein möglicher weiterer Schlag für den Rivalen USA, der Probleme mit höheren Qualitätsanforderungen aus China hat sowie mit einen überversorgten Weltmarkt in den letzten Jahren hadert.
China importiert 60 % der am Weltmarkt angebotenen Sojabohnen. 50,93 Mio. Tonnen kamen in 2017 aus Brasilien und 32,9 Mio. Tonnen aus den USA. Am Weltmarkt haben beide Länder zusammen 80 % Marktanteil im Wert von 50 Mrd. USD.
In China werden die Sojabohnen zu Pflanzenöl und Sojaschrot verarbeitet. Das Schrot ist der wichtigste Eiweißträger für die riesigen Schweinebestände im Land und Brasiliens Sojabohnen haben mehr Eiweißgehalt als die aus den USA. Das macht die Importe aus Brasilien attraktiver.
Ab dem 1. Januar duldet China in den Lieferungen aus den USA nur noch einen Anteil fremder Bestandteile von 1 %, zuvor waren es – wie überall auf der Welt – 2 %. Der Aufwand für die Händler in den USA wird größer und teurer.
Ab Mai bis September verarbeiten die Chinesen fast nur noch Bohnen aus Brasilien. Die Ernte in dem Südamerikanischen Land wird in diesem Jahr auf 114 Mio. Tonnen geschätzt. Experten gehen davon aus, dass das Vermarktungsfenster in 2018 bis Oktober offen bleiben muss. Außerdem sind aktuell noch Restbestände aus der alten Ernte zu vermarkten. Deshalb gehen Analysten davon aus, dass der brasilianische Marktanteil in China weiter steigen wird.
Aber die Importmenge Chinas wird weiter steigen, weil der Schweinebestand im Land weiter steigt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / Grafiken und