Der Handelsstreit zwischen China und den USA verändert die Warenströme für Agrarrohstoffe.
Obwohl Paraguay, der weltweit viert-größte Sojabohnenexporteur keine diplomatischen zu China Beziehungen unterhält, weil das südamerikanische Land eng mit Taiwan verbandelt ist, gab es kürzlich einen Handelsabschluss über Sojabohnenlieferungen im Wert von 2 Mrd. USD. Die gute Beziehung zu Taiwan schließt eigentlich eine Verbindung zu China aus. Offensichtlich spielt das aktuell aber wohl keine Rolle, da China sich von Sojabohnenlieferungen aus den USA unabhängig machen will.
Allerdings werden die Lieferungen über Uruguay ausgeführt und so wahrt China sein Gesicht im Taiwan-Konflikt. Der mögliche chinesische Strafzoll von 25 % auf US-Sojabohnen fordert dringend andere Herkünfte für eiweißhaltige Ölfrüchte.
Das chinesische Staatsunternehmen Cofco hat sich durch den Kauf der in Hong Kong ansässigen Nobel-Gruppe 10 % der paraguayischen Sojabohnenexporte gesichert. So sind die Chinesen bereits längst in Paraguay.
Paraguay, das südamerikanische Land ohne eigenen Seezugang, verschifft seine Agrargüter über Flüsse, die durch Argentinien oder Uruguay führen, um an den Weltmarkt zu gelangen.
Paraguays Farmer ernten in 2017/18 schätzungsweise 10 Mio. Tonnen Sojabohnen; davon werden 6,13 Mio. Tonnen exportiert. Wie viel China davon abbekommt, ist nicht transparent.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /