China, der weltweit größte Käufer von Sojabohnen, will seine eigene Ölsaatenproduktion bis zum Jahr 2020 auf 18,9 Mio. Tonnen steigern. Das wären 55,6 % mehr als die Inlandsernte im Jahr 2014. Man will einerseits den steigenden Konsum möglichst selber bedienen, andererseits sollen die Erlöse die Einkommen im ländlichen Raum erhöhen. Es sollen auch mehr Rapssaat und Erdnüsse angebaut werden, die ebenfalls als Ölsaaten auf der Speisekarte der Chinesen stehen.
China kämpft derzeit damit, die hohe Nachfrage nach Ölsaaten bedienen zu können, da der Wohlstand im Land steigt und die Menschen mit mittlerem Einkommen immer öfter Fleisch essen.
In der Saison 2016/17 wird China 86 Mio. Tonnen Sojabohnen importieren, die eigene Produktion von Sojabohnen in China liegt derzeit bei nur 12,5 Mio. Tonnen, so das USDA. Der Konsum von Sojabohnen, Rapssaat und Erdnüssen wird im Jahr 2020 von einer Expertenkommission auf 130 Mio. Tonnen geschätzt. Deshalb muss die nationale Produktion erhöht werden. Die Regierung in Peking drängt die Bauern aber auch dazu, ihren Maisanbau einzuschränken, der zuletzt zu einer Überproduktion geführt hatte.
Sojabohnen sollen im Jahr 2020 auf 140 Mio. mu (9,3 Mio. Hektar) angebaut werden, das sind 37 % mehr als die 102 Mio. mu im Jahr 2014. Ein mu ist eine chinesische Flächeneinheit, die 670 Quadratmeter entsprechen.
Die Produktion von Rapssaat soll in 2020 auf 16,2 Mio. Tonnen, um 9,68 %, steigen und die Erdnussproduktion soll von vor zwei Jahren von 16,5 Mio. Tonnen auf 18,7 Mio. Tonnen steigen.
China hatte in den letzten Jahren Mühe, die Rapssaatproduktion auf dem Niveau wie bisher zu halten und war immer mehr von Importen abhängig. Zuletzt hat das dortige Pflanzenschutzamt aber von den Lieferanten aus Kanada striktere Qualitätsbedingungen gefordert. Der Termin für die Einführung der neuen Regeln wurde letzte Woche aber aus politischen Gründen verschoben.