Die chinesische Futtermittelindustrie engagiert sich selber auch mehr in der Fleischerzeugung sowie dem Vertrieb von Lebensmittel – Ziel ist die vertikale Integration: Vom Futtermittel bis zum Fleischverkauf im Supermarkt.
Eine der größten Herausforderungen dabei ist der chinesische Maispreis, der doppelt so hoch ist, wie am Weltmarkt. Um das zu korrigieren, importieren die Futtermittelhersteller lieber Mais vom Weltmarkt. Das macht Futtermittel billiger.
Der Rohstoffeinsatz kostet 80 bis 90 % im Endprodukt. Neben Mais ist auch Distiller Dried Grians (DDGs) ein beliebter Importartikel der chinesischen Futtermittelhersteller.
Fleisch wird als Markenprodukt oder in Restaurants vertrieben. Dabei wird die Produktsicherheit werblich herausgestellt.
Bei aller Modernität der Branche, ist Chinas Futtermittelindustrie aber noch sehr schizophren.
Zum einen gibt es modernste Kontrollmethoden auf internationalem Standard. Andererseits werden viele Mühlenbetriebe noch ausschließlich mit Sackware beliefert, die mit dem Zug oder dem LKW angeliefert wird. Die Säcke müssen aufgeschlitzt werden und der Mais gelangt so in den Sumpf.
Da die Arbeitskräfte in China extrem billig sind, beschäftigen die Betriebe teils 50 bis 150 Mitarbeiter. In international vergleichbaren Betrieben kommt man mit fünf Personen aus.
Dann ist China in digitaler Technologie führend, man setzt Drohnen und Roboter ein und investiert sehr viel in künstliche Intelligenz. Diese Technik wird schon bald auch in der Futtermittelbranche Einzug halten. Das fördert die Standardisierung, die Futtermittelqualität und den Umweltschutz.
Im Jahr 2014 wurden noch 30 % der Schweinemastbetriebe die Betriebslizenz entzogen, nachdem zu viele Exkremente die Flüsse und das Grundwasser verschmutz hatten. Seither hat der Staat alles daran gesetzt, mehr Kontrolle über die Futtermittelindustrie und die Fleischerzeugung im Land zu erlangen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / Quelle: World Grain