Frankreich kommt einer Exportgenehmigung für Rindfleischausfuhren nach China einen Schritt näher. In der vergangenen Woche inspizierten chinesische Kontrolleure sieben Schlachthöfe in Frankreich.
China, weltweit der zweitgrößte Rindfleischimporteur, hat Frankreich bereits die Genehmigung für Rindfleischlieferung erteilt. Peking fordert aber für jeden Schlachthof eigene Zertifikate. Die Ergebnisse, der Inspektionen, die bereits letzte Woche stattfanden, liegen aber noch nicht vor.
Zu dem beschleunigten Zulassungsverfahren hat sicherlich auch der jüngste Besuch von Emmanuel Macron in China beigetragen. Es gibt einen politischen Willen, stellen die Marktteilnehmer fest. Sonst wären wir längst noch nicht soweit, heißt es aus Fachkreisen.
China importierte in 2017 fast 700.000 Tonnen Rindfleisch im Wert von 3,3 Mrd. USD. Das sind 20 % mehr als im Jahr zuvor.
Irland war das erste EU-Land, das zum chinesischen Rindfleischmarkt Zutritt hatte. Die volle Einfuhrerlaubnis wurde im April erteilt, zwei Jahre, nachdem Peking einen Einfuhrstopp gegen Irland aufhob.
Jetzt könnte es auch für andere EU-Länder schnell gehen, meint Phil Hogan, der EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Die vielen kleinen EU-Länder können den großen Liefernationen USA und Brasilien wohl kaum den Rang ablaufen, die Genehmigungen kommen aber in einer Handelspolitisch interessanten Zeit.
In Frankreichs Inlandsmarkt, so wie in den Nachbarländern, sank der Konsum für Rindfleisch, weil sich die Verzehrgewohnheiten geändert haben. Chinesische Verbraucher konsumieren zudem Innereien, die in Europa kaum zu verkaufen sind.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /