Der chinesische Markt für Schweinefleisch droht zu überhitzen, obwohl die Regierung in Peking Fleisch aus den staatlichen Vorräten verkauft, um den Markt abzukühlen. Die heute veröffentlichten Zahlen der Regierung belegen, dass in dieser Woche die Schweinepreise auf ein Rekordniveau angestiegen sind. Die Mäster halten ihre Sauen zurück, weil sie ihre Schweinebestände wieder aufbauen wollen. In 2014, als die Preise im Keller waren, wurden viele Sauen geschlachtet. Außerdem haben schärfere Umweltschutzgesetze seit 2010 viele Mäster zur Betriebsaufgabe gezwungen. In China ist Schweinefleisch inzwischen ein Grundnahrungsmittel für weite Teile der Bevölkerung.
Von den hohen Preisen dort profitieren die USA und Deutschland als wichtigste ausländische Lieferanten. In 2016 sollen 1,5 Mio. Tonnen Schweinefleisch nach China eingeführt werden. Damit würde China Japan als bisher weltweit größten Importeur überholen. In China wird die Hälfte von allen Schweinen der Welt konsumiert. 4 % des chinesischen Verbraucherpreisindex sind im Schweinepreis begründet.
Ende Mai teilte die Regierung in Peking mit, dass man 3,05 Mio. kg gefrorenes Schweinefleisch auslagern werde, das in den letzten 7 Jahren interveniert wurde. In dieser Woche stiegen die Schweinpreise in Chinas Supermärkten auf umgerechnet 4,26 Euro/kg. Das waren rund 40 % mehr als vor einem Jahr. Da die staatlichen Reserven überschaubar sind haben die bisher freigegebenen Mengen nur einen begrenzten Effekt auf die Preisfindung.
Der chinesische Schweinefleischkonsum wird in 2016 auf 54 Mio. Tonnen geschätzt.