Chinas Sojabohnenimporte im April sanken um 13,7 % unter der Menge des gleichen Monats im Vorjahr und damit viel niedriger als es vom Markt erwartet worden war.
Man hatte erwartet, dass China 8,5 Mio. Tonnen im April eingeführt hat, ähnlich viel wie im April 2017. Chinesische Ölmühlen erzielen derzeit gute Crush-margins.
Der Rückgang der Importe wird mit dem Handelsstreit zwischen den beiden Supermächten China und USA begründet. China droht mit der Erhebung von 25 % Importzoll auf US-Sojabohnen. Außerdem hätten die Zollbehörden die Inspektion der aus den USA ankommenden Güter viel akribischer durchgeführt. Jetzt dauert es bis zu Entladung eines Schiffes vier Wochen statt zwei.
China importiert 60 % der am Weltmarkt gehandelten Ölsaaten und stellt daraus Futtermittel für seine riesigen Schweineherden her. Ein Drittel davon kommt typischerweise aus den USA. Die Androhung von hohen Strafzöllen hat die Lieferungen aus den USA quasi eingefroren.
Chinas Sojabohnenimporte dürften in diesem Quartal aber hoch ausfallen. Jetzt kommen die meisten Lieferungen aus Brasilien, wo eine Rekordernte gerade dem Ende zugeht. Beobachter rechnen damit, dass im Mai 9,5 Mio. Tonnen und im Juni 9 Mio. Tonnen eingeführt werden.
Sollten die Strafzölle auf US-Bohnen tatsächlich eingeführt werden, betrifft das die Lieferungen ab dem Winter 2018/19.
Chinas Sojabohnenimporte der ersten vier Monate 2018 kommen auf 26,49 Mio. Tonnen. In der gleichen Periode in 2017 waren es 27,54 Mio. Tonnen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /