06.
02.18
11:44

Chinas Terminbörse Dalian will Schweinefuture auflegen

Chinas Börsenaufsicht hat gestern die Pläne der Terminbörse Dalian Commodity Exchange befürwortet, einen Terminkontrakt auf lebende Schweine aufzulegen. Damit sollen die Bauern und die komplette Wertschöpfungskette im weltweit größten Markt für Schweinefleisch in die Lage versetzt werden, ihre Produktionskosten abzusichern.
Details der Spezifikation des Futures und Aussagen zum Zeitpunkt der Einführung gibt es aber noch nicht, so ein Sprecher der Börse gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters.
Die Börse hat sei mehr als einem Jahrzehnt die Machbarkeit eines Futures auf lebende Schweine geprüft. Man will mit dem Schweinefuture der gesamten Industrie ein Komplettpaket anbieten, das auch die Futtermittelindustrie einbezieht. Das Paket besteht zusätzlich aus Sojabohnen, Sojaschrot und Mais.
Die Genehmigung für einen Schweinefuture kommt jetzt noch vor einem sehnsüchtig erwarteten Rohöl-Future an der chinesischen Terminbörse Dalian, dessen Genehmigung in Kürze folgen soll. Die Börse wartet nun noch auf die finale Genehmigung des Bundesrates oder des chinesischen Kabinetts.
In China werden im Jahr 55 Mio. Tonnen Schweinefleisch konsumiert. Das ist die Hälfte des Konsums auf der gesamten Welt. Die Produktion ist allerding im höchsten Maß zyklischen Schwankungen unterworfen. Futures sollen den Landwirten helfen, die daraus folgende hohe Volatilität abzumildern, so die Börse in einem Statement. Im letzten Zyklus schwankten die Preise um 183 % von den tiefsten Preisen zum Höchstpreis.
Kritiker des Kontraktes meinen, dass die Bauern zunächst das Angebot kaum annehmen werden, da die Derivate der Börse meist von Spekulanten und Finanzverwaltern genutzt werden. Außerdem gebe es in China sehr viele unterschiedliche Schweinerassen, die die Standardisierung des Futures zu einem Problem machen.
Die rapide Industrialisierung der Schweinehaltung in China führt aber zu größeren Farmen und einer internationalen Standardisierung. Es gibt inzwischen mehr als 200 Unternehmen, die mehr als 50.000 Schweine im Jahr mästen. Das entspricht rund 8 % der Gesamtmenge.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /

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