11.
05.18
11:41

Chinesische Nachfrage nach Sojabohnen gerät ins Stocken

Völlig unerwartet hat China aus Brasilien zuletzt weniger Sojabohnen gekauft; vor wenigen Wochen schien es noch so, dass das südamerikanische Land von dem Handelsstreit zwischen den USA und China profitieren würde.
Chinas Importeure starteten früher als üblich damit, Sojabohnen in Brasilien zu kaufen, nachdem Peking damit drohte, 25 % Strafzölle auf US-Bohnenimporte zu erheben. Seit letzter Woche geht in China aber die Nachfrage der Mischfutterbetriebe in China zurück. Die Panikkäufe, die wir im April noch gesehen haben, gibt es nicht mehr.
Weil die Schweinemäster in China Verluste schreiben ist die Nachfrage nach Sojaschrot sehr schwach. Seit letzter Woche gingen die kurzfristigen Bestellungen drastisch zurück. China importiert mehr als 60 % der am Weltmarkt angebotenen Sojabohnen. Im Juli, als der Handelsstreit mit den USA eskalierte, stiegen die Prämien für brasilianische Sojabohnen auf 160 USD/Tonne über den CBoT-Frontmonat, jetzt ist das Aufgeld auf 94 USD/Tonnen gesunken; üblich sind zu dieser Jahreszeit 50-60 USD/Tonne.
Die hohen Prämien veranlassten Händler aus Europa und Asien, ihren Sojabohnenbedarf in den USA einzudecken.
Analysten glauben aber, dass die Nachfrageschwäche Chinas für brasilianische Bohnen bald vorüber ist, da von dort eine Rekordernte in den kommenden Monaten auf den Markt drängt. Die letzten Ernteschätzungen liegen inzwischen bei 119 Mio. Tonnen und die Exporte dürften in diesem Jahr um zwei Mio. Tonnen auf 72 Mio. Tonnen steigen.
Wenn die Chinesen auch im Juni und Juli weniger Importbedarf haben, so haben sie aber bereits für August 20 Schiffsladungen aus Brasilien im Orderbuch. Andererseits zeigt der USDA-Bericht von gestern, dass China in 2018/19 zum ersten Mal seit 15 Jahren weniger Sojabohnen einführen wird. Auch das begründet sich mit den niedrigsten Schweinepreisen die im ersten Quartal 2018 deutlich unter den Produktionskosten lagen. Die meisten Sojabohnenläger in China sind derzeit mit Schrot und Öl überfüllt. Das liegt an der schwachen Nachfrage von den Mischfutterherstellern, die derzeit von der Hand in den Mund disponieren.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich