Die CME hat heute eine Pressemeldung zum Start ihres neuen Weizenkontraktes auf EU-Weizen herausgegeben. Hier meine freie Übersetzung:
„Die CME-Gruppe, die weltweit größte und am weitesten diversifizierte Derivatebörsen, teilte heute mit, dass sie Termin- und Optionskontrakte für Weizen aus der Europäischen Union auflegen wird. Der Handel damit soll am 12. September 2016 beginnen, wenn alle Fragen der Regulierungsbehörden vorliegen. Die Kontrakte unterliegen den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Chicago Board of Trade (CBoT).
Die neuen Weizenfutures und –Optionen sind das Ergebnis umfangreicher Befragungen von Marktbeteiligten und Verbrauchern, die Risikosteuerungsinstrumente wollen, die die Lage am physischen Markt am Besten widerspiegeln. Die EU-Weizen-Finanzinstrumente werden in Euro notiert und ermöglichen in zugelassenen Lagerhäusern die physische Lieferung, die sich auf den zentralen Lieferort Rouen in Frankreich beziehen. An den Lieferorten in vielen Orten Frankreichs werden Lagerscheine vergeben, die die Auslieferung der Ware zu einem Zeitpunkt nach dem letzten Handelstag erlauben.
Der Managing Director für Agrarprodukte der CME Tim Andriesen sagt. “Unsere Kontrakte auf Soft Red Winter und Hard Red Winter an der CME sind bereits die Leitmärkte für die weltweite Getreideindustrie. Sie erleichtern die Preissicherung und sind ein robuster Parallelmarkt für Hedger der gesamten Welt. Die Ergänzung um EU-Weizenfutures und –Optionen ergänzen das Angebot der CME auf der Globex-Plattform für dieses Risikomanagement.
Für die EU-Weizenfutures wird der gleiche Lieferprozess angewandt, wie er bereits bei den anderen CME-Futures erfolgreich funktioniert. Gleichzeitig profitieren die Marktbeteiligten von diversen Arbitrage-Möglichkeiten, die unter Umständen auch Margin-Vergünstigungen bringen. Weizenhändler der gesamten Welt haben über das Globex-Handelssystem bereits jetzt Zugang zu allen nordamerikanischen Weizenterminkontrakten.
Steve Campbell von Louis Dreyfus USA war bei der Entwicklung der Kontraktspezifikation des CME-EU-Weizenfutures beteiligt und begrüßt die CME-Standards im Lieferprozess, das erleichtert sein Hedging. Als global agierender Getreide- und Agrarkaufmannmanagt sicher er seine Margen in allen CME-Finanzinstrumenten. Der neue EU-Weizenfuture zusammen mit den Soft Red Winter- und Hard Red Winterweizen auf einer Handelsplattform wird von Beginn an genügend Liquidität haben und ein verlässliches Instrument für seine internationalen Geschäfte bieten.
Die Lieferung des Weizenkontraktes wird durch die Ausgabe von Lagerhauszertifikaten von zugelassenen Lagerhaltern erfolgen, die in den großen Weizenanbauregionen Frankreichs ansässig sind. Die Käufer der Zertifikate haben die Möglichkeit und die Flexibilität, das Zertifikat zu verkaufen, statt den Weizen abzuholen. Dabei fallen nur die Verwaltungskosten an.
Ein Kontrakt repräsentiert die Menge von 50 Tonnen EU-Weizen mit mindestens 10,5 % Protein und einer Mindest-Fallzahl von 170 Sec. nach der Hagberg-Tabelle, sowie das spezifische Gewicht von mindestens 74 kg/hl. Der erste Liefermonat ist der Dezember-16-Termin sowie weitere sieben Fälligkeiten der folgenden Monate März, Mai, September und Dezember.
Die CME-Kontrakte auf EU-Weizen sind für den elektronischen Handel über die Globex-Plattform von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 10:30 Uhr und 18:35 Uhr Pariser Zeit handelbar. Die Optionen sind auf der CME-Plattform in der Zeit von 08:30 Uhr bis 11:35 Uhr Chicago-Zeit verfügbar. (15:30 Uhr bis 18:35 Uhr Pariser Zeit)
Aktuell haben zwölf französische Lagerhalter einen Antrag auf Zulassung als CME-Lieferstätte beantragt.“