Chinas Sojabohnen-Verarbeiter fürchten, dass die Ausbreitung der Corona-Epidemie in den großen Exportländern die Lieferungen von dort unterbrechen. Einige Ölmühlen in China haben deshalb schon ihre Verarbeitung reduziert.
In Brasilien und Argentinien warnen die Branchenvertreter schon vor weiteren Unterbrechungen der Lieferflüsse in die Häfen aufgrund der vielen Kontrollen und Einschränkungen durch Corona-Tests. In Brasilien hatte es im Februar auch schon Verzögerungen wegen heftiger Regenfälle gegeben, die dazu führten, dass die Vorräte in China jetzt auf ein Rekordtief sanken.
Die Schlaglöhne im Zentrum der Sojabohnenverarbeitung im Norden Chinas stiegen in den letzten zwei Wochen bereits auf den höchsten Stand seit acht Jahren.
Schiffslieferungen von Brasilien in Chinas Häfen funktionieren aktuell ohne Probleme, der An- und Abtransport mit LKW ist aber in beiden Ländern schwierig. Chinas staatliche Sojabohnenvorräte sind unterdessen deutlich kleiner. Am 23. März wurden 3,316 Mio. Tonnen gemeldet, das ist der kleinste Vorrat seit August 2010. Auch die Sojaschrotvorräte sind auf einem 10-Jahres-Tief.
Nach der Corona-Epidemie in China im Januar wird dort inzwischen die Wirtschaft wieder angeschoben. Vor einem Monat liefen die Verkäufer noch den Kunden hinterher, jetzt ist es genau umgekehrt. Es gibt einen Engpass von Gütern und die Kunden stehen Schlange und betteln um Sojaschrot.
Quelle
HANSA Terminhandel