Die Zahl der Schweine in deutschen Betrieben ist mit 2,45 Mio. Tieren (-9,4%) auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren gesunken und immer mehr Landwirte geben die Schweinehaltung wegen schwacher Nachfrage und niedriger Schweinepreise auf, teilte das Statistische Bundesamt heute mit.
Das ist der niedrigste Stand seit 1996.
Im November waren rund 18.800 deutsche Betriebe in der Schweineproduktion tätig, 7,8 % weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schweinehalter ist in den letzten zehn Jahren um 39,1 % zurückgegangen.
„Zu den Gründen zählen die geringe Nachfrage von Einzelhändlern und für den Export sowie niedrige Schweinefleischpreise“, so die Behörde.
Der deutsche Schweinefleischmarkt litt in diesem Jahr unter den anhaltenden Exportstörungen durch die Schweinepest (ASP), Anti-Pandemie-Sperren, die die Nachfrage in Restaurants, im Einzelhandel und im Gastgewerbe verringerten, sowie unter einem allgemeinen Trend weg beim Fleischkonsum.
China und andere Käufer verboten im September 2020 die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch, nachdem der erste Fall von ASP bei Wildschweinen in Ostdeutschland nahe der Grenze zu Polen bestätigt wurde, aber der Verkauf von deutschem Schweinefleisch innerhalb Europas geht weiter.
Die deutschen Schweinepreise haben sich in diesem Jahr kaum verändert, aktuell rund 1,23 Euro pro kg Schlachtgewicht. Dies ist jedoch deutlich niedriger als bei 1,47 Euro pro kg vor dem ersten ASP-Fall im September 2020.
Die Reduzierung der Wildschweine wird für die Bekämpfung von ASP in Deutschland von entscheidender Bedeutung sein, sagte der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir letzte Woche.
In den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nahe der polnischen Grenze sind inzwischen rund 3.010 ASP-Fälle bei Wildschweinen aufgetreten, wo Wildschweine aus Polen zur Verbreitung der Schweinepest beigetragen haben.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH