Auch am Mittwoch ging es für Weizen wieder nordwärts. Der Frontmonat Mai stieg um 2,75 Euro auf 272 Euro/t an der Euronext/Matif und auch die Kassamarktnotierungen ziehen wieder etwas an. In seiner ersten Ernteschätzung an der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) für das Jahr 2023 eine Weizenernte für Deutschland von 22,01 Mio. Tonnen (Sommer- und Winterweizen inkl. Hartweizen) prognostiziert. Das Wäre ein Rückgang von 2,3 % gegenüber dem Ernteergebnis 2022. Dies führt der DRV vor allem auf eine kleinere Anbaufläche zurück. Insbesondere die Anbaufläche für Sommerweizen dürfte sich deutlich rückläufig entwickeln. Die Anbaufläche für Weizen, Gerste und Triticale insgesamt ist vor allem zu Gunsten von Raps und Silomais geschrumpft. In Frankreich aktualisierte das Agrarministerium seine Weichweizenexportprognose für das laufende Wirtschaftsjahr. Außerhalb der EU sollen demnach 10,45 Mio. Tonnen exportiert werden, was eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gesenkt wurden hingegen die französischen Verkäufe in EU-Länder, die insbesondere mit der preislichen Konkurrenz in Deutschland begründet wird. Für Unsicherheit sorgt, dass die Details zur Verlängerung der Getreidedeals noch nicht endgültig ausgeräumt sind. Kiew hatte die Verlängerung um nur 60 Tage zuletzt abgelehnt und damit das Getreideabkommen zunächst wieder auf wacklige Füße gestellt. Moskau macht dafür zur Bedingung, dass die Düngemittelexporte des Landes wieder durch westliche Käufer möglich werden. Ungünstige Wettervorhersagen lassen die Sorge in Indien steigen, dass die dortige Weizenbestände durch Hagel und Starkregen stark beeinträchtigt werden könnten. An der CBoT schlossen die Preise genauso wie in Paris mit grünen Vorzeichen.
Quelle
VR AGRICULTURAL