Indonesische Biodieselhersteller machen sich für höhere Exporte in Richtung Europa bereit, nachdem die EU ihre Anti-Dumping-Zölle für einige Ölmühlen des asiatischen Landes abschaffen musste.
Nach dem Abschluss eines Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof im letzten Monat hob die EU die Strafzölle für Biodieselimporte von 13 indonesischen und argentinischen Produzenten, die seit dem Jahr 2013 erhoben wurden, auf.
Dieser Schritt ist ein Segen für Indonesien, dem weltweit größten Palmölbasierten Biodieselanbieter. Dagegen werden malaysische Exporteure wohl Marktanteile verlieren, weil dort die Produktionskosten höher sind. Händler schätzen die Produktionskosten für malaysischen Biodiesel auf 30 bis 40 $ höher als die von indonesischen Lieferungen. Beide Nationen verwenden Palmöl aus ihren riesigen Palmenplantagen. Malaysisches Palmmethylester wird heute Morgen mit 747 $/Tonne gehandelt. Indonesisches Palmmethylester kostet 711 $/Tonne.
Einige indonesische Produzenten sind nach Verbandsangaben bereits dabei, nach Europa zu verladen. Indonesien könnte in diesem Jahr rund 432.000 Tonnen in die EU liefern. Im Vorjahr wurden hier so gut wie keine Ankünfte aus Indonesien registriert.
Das wären aber immer noch viel weniger als die 1,4 Mio. Tonnen, die aus Indonesien im Jahr vor den Strafzöllen, einführte. Ein anderer Biodieselhändler aus Malaysia meinte, dass Indonesien ab sofort bis zu 80.000 Tonnen pro Monat liefern könnte.
Eine schwächere Exportnachfrage für malaysisches Biodiesel wird dazu führen, dass die Ölmühlen des Landes weniger gut ausgelastet sein werden. Malaysischer Biodieselexport war im letzten Jahr mit 235.000 Tonnen ziemlich gut. Im 2016 waren es 83.000 Tonnen. Man war Nutznießer der EU-Strafzölle gegenüber Indonesien. Jetzt ist Malaysia aber nicht mehr wettbewerbsfähig. Die malaysischen Exporte werden wohl gegen Null gehen.
Händler verweisen aber darauf, dass Sojabohnenbasierter Biodiesel noch wettbewerbsfähiger ist als der Biotreibstoff aus Indonesien.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /